Der katholische Magdeburger Bischof Gerhard Feige hat Überlegungen rechtsextremer Kreise zu einer umfassenden Vertreibung von Migranten aus Deutschland scharf verurteilt.
Magdeburg – Der katholische Magdeburger Bischof Gerhard Feige hat Überlegungen rechtsextremer Kreise zu einer umfassenden Vertreibung von Migranten aus Deutschland scharf verurteilt. „Ich bin fassungslos! Wenn die mir vorliegenden Informationen stimmen, dann erinnern die Gesprächsergebnisse schockierend an Prozesse und Entwicklungen in unserer deutschen Geschichte, die zu den Schrecken und Gräueltaten des NS-Regimes geführt haben“, sagte Feige der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Donnerstag.
„Offensichtlich haben die Beteiligten daraus nichts gelernt. Dabei spielt es auch keine Rolle, ob eine Teilnahme privat oder im Amt stattfand – allein diese Gespräche so rücksichtslos zu führen, lässt jede Form von Haltung, sozialer und menschlicher Verantwortung vermissen“, so Feige. „Leider ist der Verfassungsschutz in Sachsen-Anhalt wieder einmal bestätigt worden, der die AfD als erwiesen rechtsextremistisch eingestuft hat.“
Laut Recherchen des Netzwerks Correctiv fand im November in Potsdam ein geheimes Treffen von Rechtsextremen statt, an dem auch hochrangige AfD-Mitglieder teilnahmen. Unter den Teilnehmern war demnach neben dem persönlichen Referenten von AfD-Bundesparteichefin Alice Weidel, Roland Hartwig, auch der Co-Vorsitzende der AfD-Landtagsfraktion von Sachsen-Anhalt, Ulrich Siegmund. Dieser wiederum hatte erklärt, er sei als Privatperson und nicht in seiner Funktion als AfD-Abgeordneter bei dem Treffen gewesen.
Bei dem Treffen sollen die Teilnehmer laut Correctiv diskutiert haben, wie sie eine Strategie für die Umsiedlung von Millionen Menschen mit Zuwanderungsgeschichte gemeinsam in die Tat umsetzen wollen, sollte die AfD in Regierungsverantwortung kommen.