Missbrauchsskandal beeinträchtigt Messdiener offenbar nicht

Der Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche Deutschlands hat sich offenbar nicht negativ auf die Messdienerzahlen ausgewirkt.
Missbrauchsskandal beeinträchtigt Messdiener offenbar nicht

Symbolfoto (Archiv)

Der Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche Deutschlands hat sich offenbar nicht negativ auf die Messdienerzahlen ausgewirkt. Der Osnabrücker Weihbischof Johannes Wübbe sagte am Dienstag in Augsburg am Rande der Bischofsvollversammlung, er habe bei Gesprächen in den Gemeinden seines Bistums keine negativen Konsequenzen festgestellt. Zwar sei die Zahl der katholischen Ministrantinnen und Ministranten seit der Corona-Pandemie insgesamt zurückgegangen, dies liege aber nicht am Missbrauchsskandal, sondern an anderen Faktoren.

Tobias Knell, Generalsekretär des Internationalen Ministrantenbundes, erklärte, Prävention gegen den sexuellen Missbrauch werde schon seit Jahren in der Messdienerarbeit praktiziert; insofern sei Missbrauch “immer ein Thema”. Die Bereitschaft der Kinder und Jugendlichen, sich ehrenamtlich in den Gottesdiensten ihrer Gemeinden zu engagieren, werde davon aber nicht beeinträchtigt.

Knell kündigte an, dass an der kommenden internationalen Ministrantenwallfahrt vom 29. Juli bis 3. August in Rom allein aus Deutschland rund 35.000 Kinder und Jugendliche teilnehmen wollten. Darüber hinaus gebe es mehr als 10.000 Namen auf Wartelisten. Die meisten Teilnehmer kämen aus dem süddeutschen Raum. Weitere 15.000 würden aus anderen Ländern Europas erwartet. Die Wallfahrt steht unter dem Motto “Mit Dir”.

Auf die Frage nach Konzepten zur Missbrauchsvorbeugung bei dieser kirchlichen Massenveranstaltung mit jungen Menschen erklärte Knell, die Missbrauchsprävention liege bei den Bistümern, über die sich die Teilnehmer anmeldeten. Jedes Bistum habe inzwischen solche Konzepte zur Vorbeugung gegen den sexuellen Missbrauch von Minderjährigen.

Wenn die Zahl der Anmeldungen in diesem Jahr geringer sei als vor zwei Jahren, liege dies vor allem an den deutlich geringeren und teureren Betten-Kapazitäten in Rom, erklärte Knell. Dort hätten mehr als 200 Hotels und Pilgerheime nach der Durststrecke der Corona-Pandemie schließen müssen.

kna