Am Samstag ist Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) erstmals von Papst Franziskus in Privataudienz empfangen worden.
Vatikanstadt – Am Samstag ist Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) erstmals von Papst Franziskus in Privataudienz empfangen worden. Es sei auch für ihn persönlich ein wichtiges und bedeutendes Gespräch gewesen, sagte Scholz nach dem Treffen im Vatikan vor Pressevertretern. Themen seien die derzeitigen „großen Herausforderungen und ernsten Probleme“ gewesen, etwa „der furchtbare Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine“ sowie der Krieg im Nahen Osten.
Das katholische Kirchenoberhaupt und Scholz hätten darüber diskutiert, wie mehr Frieden und Sicherheit in dieser Welt gewährleistet werden könne. Auch über Fragen der Migration hätten sie sich in dem 35-minütigen Treffen ausgetauscht. „Ein wichtiges Gespräch in einer Zeit, in der es darauf ankommt, dass wir mit klarem Blick in die Zukunft blicken und dass wir klare Grundsätze haben“, so der deutsche Bundeskanzler abschließend.
Bundeskanzler Scholz und Papst sprechen über Kriege und Frieden
Bei der zweiten Begegnung der beiden nach der Beisetzung des früheren deutschen Papstes Benedikt XVI. im letzten Jahr wurden zudem Geschenke ausgetauscht. Scholz überreichte dem katholischen Kirchenoberhaupt den offiziellen Ball der kommenden Europameisterschaft sowie einen weißen Porzellanbären mit dem Wappen der Bundesrepublik. Der Papst übergab dem deutschen Regierungschef ein Bronzewerk mit dem Titel „Soziale Liebe“. Es zeigt ein Kind, das einem anderen beim Aufstehen hilft.
Anlässlich des Besuchs waren Teile des Petersplatzes sowie die zum Vatikan führende Via della Conciliazione weiträumig abgesperrt. Das Treffen zwischen Scholz und Papst war die sechste und letzte Audienz für Franziskus an diesem Samstag. Bei zwei Gruppenempfängen am Morgen verzichtete der 87-Jährige auf das Verlesen seiner Rede; seit einer Woche ist er an einer Atemwegsinfektion erkrankt. Für Scholz war die Audienz im Vatikan nicht der letzte Termin des Tages. Vor seinem Rückflug nach Berlin besuchte er den Parteitag der europäischen Sozialisten und Sozialdemokraten in Rom. Am Freitag hatte der Bundeskanzler bereits Gespräche mit Staatspräsident Sergio Mattarella sowie der Vorsitzenden der italienischen Linksdemokraten (PD), Elly Schlein, geführt.