Wieder hat Franziskus ein Interview gegeben. Die Regierung in Kiew sollte verhandeln statt ihr Volk im Krieg zu opfern, meint der Papst. Auch zwischen Israel und der Hamas werde es irgendwann ein Friedensabkommen geben.
Vatikanstadt – Papst Franziskus hat an die Ukraine appelliert, den Mut zu haben, in Friedensverhandlungen einzutreten. In einem Interview des italienischsprachigen Schweizer Rundfunks RSI, aus dem am Samstagabend in Rom Auszüge verbreitet wurden, sagte der Papst: „Ich glaube, derjenige ist stärker, der die Lage erkennt, der ans Volk denkt und den Mut zur weißen Flagge hat, zum Verhandeln.“ Das Interview soll am 20. März in voller Länge ausgestrahlt werden.
In dem Gespräch sagte das Kirchenoberhaupt: „Heute sind Verhandlungen mit der Hilfe internationaler Mächte möglich.“ Die Türkei und andere hätten sich als Vermittler angeboten. „Verhandeln ist ein mutiges Wort. Wenn du deine Niederlage siehst, wenn du siehst, dass es nicht weitergeht, muss man den Mut haben, zu verhandeln. Schämst du dich deswegen? Aber wie viele Tote muss es am Ende geben? Man muss beizeiten verhandeln und einen Vermittler suchen“, so der Papst.
„Verhandeln ist niemals ein Sich-Ergeben. Es ist der Mut, das Land nicht in den Selbstmord zu führen“, betonte Franziskus und erinnerte daran, dass die Ukraine bereits unter Stalin viel erlitten habe. Erneut wiederholte der Papst in dem Interview die Ansicht, dass die einzigen Gewinner eines Krieges die Waffenlieferanten seien.
Mit Blick auf den Krieg zwischen der Hamas und Israel sagte Franziskus: „Zum Krieg gehören immer zwei. Die Unverantwortlichen sind diese beiden, die den Krieg führen.“ Auf die Frage nach einer möglichen Verhandlungslösung antwortete der Papst: „Schauen wir auf die Geschichte. Alle Kriege, die wir erlebt haben, enden mit einer Übereinkunft.“