Umfrage: Museen genießen in Deutschland sehr hohes Vertrauen

Museen genießen in der Bevölkerung in Deutschland ein überdurchschnittlich hohes Vertrauen: Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage des Instituts für Museumsforschung.
Umfrage: Museen genießen in Deutschland sehr hohes Vertrauen

Das Museum Mobil – hier bei seiner Station in Gelsenkirchen – ist ist ein Projekt des im Aufbau befindlichen Hauses der Geschichte Nordrhein Westfalens. – Foto: rwm

Museen genießen in der Bevölkerung in Deutschland ein überdurchschnittlich hohes Vertrauen: Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage des Instituts für Museumsforschung, die am Freitag in Berlin vorgestellt wurde. Im Vertrauensranking am höchsten angesiedelt sind demnach Freunde und Familie, gefolgt von Museen. Kirchen und Religionsgemeinschaften sowie Social Media liegen gleichauf auf dem letzten Platz, knapp hinter Parteien. 5,3 Prozent der Befragten gaben an, nie ein Museum zu besuchen, schätzen aber Museen dennoch als vertrauensvolle Institutionen ein.

Je höher das Interesse an Politik, desto höher auch das Vertrauen in Museen, heißt es. Dieser Zusammenhang sei sehr stark ausgeprägt. Anhänger der Ampelparteien und der Linken vertrauten Museen überdurchschnittlich, Anhänger der CDU/CSU durchschnittlich, AfD-Anhänger und Menschen, die sich keiner Partei zuordnen, leicht unterdurchschnittlich.

Hingegen beeinflussten Alter, Geschlecht, Migrationshintergrund und Größe des Wohnorts das Vertrauen in Museennicht maßgeblich. Einen leichten Einfluss habe die finanzielle Situation. Mit steigendem Bildungsgrad gehe oft auch ein höheres Vertrauen in Museen einher.

Die Autorinnen der Studie „Das verborgene Kapital: Vertrauen in Museen in Deutschland“, Patricia Rahemipour und Kathrin Grotz, bilanzierten: „Museen besitzen das Potenzial, das gesellschaftliche Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken und Vertrauen in kulturelle Institutionen insgesamt zu befördern.“ Das Institut gehört zur Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK).

SPK-Präsident Hermann Parzinger hob hervor: „Im Zeitalter zunehmender Polarisierung und drängender gesellschaftlicher Fragen ist das Museum einer der Orte, der Verlässlichkeit bietet.“ Dieses Vertrauen bringe auch Verantwortung mit sich: „Museen können und sollten Position beziehen – allerdings in dem Bewusstsein, dass gerade ihre Wahrnehmung als neutrale Instanzen Grundlage für dieses Vertrauen ist. Kultureinrichtungen können die Urteilskraft in unserer Gesellschaft stärken.“

kna