Bundestagsabgeordnete mehrerer Fraktionen beklagen mangelndes Engagement der Bundesregierung bei der Suizidprävention.
Berlin – Bundestagsabgeordnete mehrerer Fraktionen beklagen mangelndes Engagement der Bundesregierung bei der Suizidprävention. Der Bundestag habe im vergangenen Juli mit überwältigender Mehrheit beschlossen, dass die Bundesregierung bis Ende Januar ein Konzept zur Vorbeugung und bis Ende Juni ein Suizidpräventionsgesetz vorlegen solle, erklärten die Sprecher des interfraktionellen Parlamentskreises Suizidprävention am Freitag in Berlin. „Trotzdem wurde der Zeitplan für die Suizidpräventionsstrategie wiederholt gerissen.“
In ihrem Antrag hatten die Abgeordneten im Juli unter anderem eine zentrale Ansprechstelle zur Suizidprävention mit einer allzeit erreichbaren Telefonnummer vorgeschlagen: Bei ihr sollten Betroffene, Angehörige, Helfende und Interessierte schnell und kompetent beraten werden.
Nach den aktuellsten Zahlen des Statistischen Bundesamtes nahmen sich 10.119 Menschen im Jahr 2022 das Leben, fast zehn Prozent mehr als im Jahr davor. Wie die Deutsche Gesellschaft für Humanes Sterben (DGHS) mitteilte, gab es 2023 insgesamt 419 ärztliche Freitodbegleitungen für DGHS-Mitglieder. Im Jahr zuvor waren es 229, im Jahr 2021 lediglich 120 Fälle.
Sprecher des interfraktionellen Arbeitskreises sind Kirsten Kappert-Gonther (Grüne), Dirk Heidenblut (SPD), Lars Rohwer (CDU), Kristine Lütke (FDP) und Kathrin Vogler (Die Linke).