In Krefeld darf ab sofort ein Mal pro Woche der islamische Gebetsruf über Lautsprecher ertönen. Das hat die Stadt vertraglich festgelegt.
Köln – In Krefeld darf ab sofort ein Mal pro Woche der islamische Gebetsruf über Lautsprecher ertönen. Das hat die Stadt vertraglich festgelegt, wie der WDR am Freitag berichtete. „Ich kann es gar nicht in Worte fassen“, erklärte der Vorsitzende der türkischen und islamischen Gemeinden in Krefeld, Salih Tufan Ünal, gegenüber dem Kölner Sender. Der Imam der Yunus-Emre-Moschee im Stadtteil Stahldorf werde den Ruf nun freitags aussenden.
Der Vertrag sehe vor, dass beim Gebetsruf Lärm-Grenzwerte eingehalten werden. Zudem müsse eine feste Ansprechperson für die Nachbarschaft benannt werden. Der Ruf solle zwischen 12 und 15 Uhr für maximal fünf Minuten ertönen. Trotz der klaren Regeln rechnet Ünal mit Kritik an dem Projekt.
Für Diskussionen hatte bereits der 2022 eingeführte Muezzinruf an der Zentralmoschee von Köln gesorgt. Nach der Vorstellung des Projekts war eine bundesweite Debatte entflammt. Kritiker warnten vor einer unzulässigen Bevorzugung einer Minderheit. Zudem könnten konservative oder frauenfeindliche Strömungen in den Gemeinden gestärkt werden.