Der stellvertretende Vorsitzende der katholischen Bischofskonferenz, Bischof Michael Gerber, hat die Geburtsstunde der Bundesrepublik als „unverdienten Neuanfang“ bezeichnet.
Berlin – Der stellvertretende Vorsitzende der katholischen Bischofskonferenz, Bischof Michael Gerber, hat die Geburtsstunde der Bundesrepublik als „unverdienten Neuanfang“ bezeichnet. Angesichts des unsagbaren Grauens, das Deutsche unmittelbar zuvor verübt hätten, sei dies alles andere als selbstverständlich gewesen, sagte der Bischof von Fulda am Donnerstag in Berlin. Die Regierungen der Völker in Westeuropa hätten den Deutschen einen „immensen Vertrauensvorschuss“ geschenkt. Gerber äußerte sich bei einem ökumenischen Gottesdienst anlässlich des 75. Jahrestags der Verkündung des Grundgesetzes.
Zugleich mahnte der Bischof weiter einen kritischen Blick auf die eigene Geschichte an. Dieser Blick sei hart erkämpft worden. Wenn er jetzt manipuliert werde, habe dies fatale Konsequenzen, so Gerber weiter. Dies zeige etwa die Art und Weise, wie im Russland Wladimir Putins Geschichte umgeschrieben werde und dunkle Episoden sowie eigene Verbrechen negiert würden.