Angesichts des Erstarkens anti-demokratischer Bestrebungen ruft die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, zu Engagement für die Grundrechte auf.
Berlin – Angesichts des Erstarkens anti-demokratischer Bestrebungen ruft die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, zu Engagement für die Grundrechte auf. “In Zeiten, in denen rechtsradikale Kräfte die Sehnsucht nach einem autoritären Staat befeuern, ist es wichtiger denn je, das Grundgesetz zu verteidigen und zu feiern”, sagte die Präsidentin der Laienorganisation am Mittwoch zum 75-jährigen Bestehen des Grundgesetzes, das am Donnerstag gefeiert wird. Das Grundgesetz sei “ein Manifest für die Menschenrechte und für die Existenz demokratischer Verfassungsorgane”.
Zugleich sprach sich Stetter-Karp dafür aus, die Bürger über das Grundgesetz abstimmen zu lassen. “34 Jahre nach der Wiedervereinigung Deutschlands ist ein guter Zeitpunkt gekommen, das Grundgesetz durch die Bürgerinnen und Bürger zu bestätigen”, sagte die ZdK-Präsidentin. “Im Mai 1949 haben die Mütter und Väter des Grundgesetzes dessen Vorläufigkeit beschrieben, weil sie den Weg zu einer gemeinsamen Verfassung aller Deutschen offenhalten wollten.” In Artikel 146 heißt es, dass das Grundgesetz seine Gültigkeit an dem Tag verliere, an dem eine Verfassung in Kraft trete, die “von dem deutschen Volke in freier Entscheidung beschlossen worden ist”.
Das Grundgesetz begründe auch die Existenz einer organisierten katholischen Zivilgesellschaft, sagte Stetter-Karp. Das ZdK profitiere nicht nur von der Versammlungsfreiheit, sondern trage “mit seinen synodal-demokratischen Strukturen wesentlich zur Akzeptanz der Kirche in der Gesellschaft bei”. Man setze auf Beteiligung, Transparenz und demokratische Kontrolle. “Es ist hohe Zeit, diesen Gleichheitsgrundsatz in der Kirche insgesamt zu verwirklichen”, so die ZdK-Präsidentin.