Stetter-Karp: Sehe Papst-Aussage zur Frauenweihe gelassen

Dem neuerlichen Nein des Papstes in einem Interview zur Weihe von Frauen in der katholischen Kirche misst die Präsidentin des Zentralkomitees der Deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, keine große Bedeutung bei.
Laien-Präsidentin: Sehe Papst-Aussage zur Frauenweihe gelassen

Irme Stetter-Karp. –Foto: Synodaler Weg/Maximilan von Lachner

Dem neuerlichen Nein des Papstes in einem Interview zur Weihe von Frauen in der katholischen Kirche misst die Präsidentin des Zentralkomitees der Deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, keine große Bedeutung bei. “Ich nehme diese Einzeläußerung mit Gelassenheit. Es gab so viele Interviews von ihm, den roten Faden darin zu sehen, ist schwer”, sagte sie am Dienstag in Erfurt vor Beginn der Vollversammlung des Laien-Dachverbands. Dieser plädiert schon seit Langem dafür, Frauen den Zugang zu allen Ämtern in der katholischen Kirche zu ermöglichen.

Im Interview des US-Senders CBS zu Pfingsten hatte die Moderatorin Papst Franziskus gefragt, ob ein katholisches Mädchen je die Möglichkeit haben werde, Diakonin und damit Mitglied des Klerus zu werden. Franziskus’ Antwort darauf war ein schlichtes “Nein”. Auf Nachfrage erklärte er: “Handelt es sich um geweihte Diakone, dann nein. Aber Frauen haben immer, würde ich sagen, Aufgaben einer Diakonin übernommen, ohne Diakon zu sein. Frauen sind großartig im Dienst als Frauen – aber nicht im Dienst mit Weihe.”

Stetter-Karp ergänzte: “Was aber meine Haltung angeht, wenn ich die jüngsten Äußerungen von Kardinal Jean-Claude Hollerich lese, der viel Geduld in der Frage von den Frauen fordert – da könnte ich im Quadrat toben.” In der Diskussion um die Weihe von Frauen in der Kirche hatte der Luxemburger Kardinal vor übertriebener Ungeduld gewarnt: “Wenn man zu groß angreift, wird man nicht viel erreichen.” In einem Interview des Portals kath.ch. sagte er: “Man muss behutsam sein, einen Schritt nach dem anderen machen, und dann kann man vielleicht sehr weit gehen.”

Die anstehenden Fragen müssten ausführlich und umfassend diskutiert werden, mahnte der Jesuit und Papstvertraute. Sonst bestehe die Gefahr, dass die Frauenfrage als etwas gesehen werde, das “von liberalen Katholiken durchgeboxt werden will”. Es brauche “Taktgefühl und Geduld, wenn man wirkliche Lösungen haben möchte”.

kna