Weitere Missbrauchsvorwürfe gegen Hildesheimer Bischof Janssen

Gegen den gestorbenen katholischen Hildesheimer Bischof Heinrich Maria Janssen (1907-1988) gibt es neue Anschuldigungen.
Weitere Missbrauchsvorwürfe gegen Hildesheimer Bischof Janssen

Der Hildesheimer Dom. (Symbolfoto: falco/Pixabay)

Gegen den gestorbenen katholischen Hildesheimer Bischof Heinrich Maria Janssen (1907-1988) gibt es neue Anschuldigungen. Drei weitere Betroffene werfen ihm schweren sexuellen Missbrauch über einen Zeitraum von mehreren Jahren vor, wie das Bistum Hildesheim am Donnerstag mitteilte. Demnach waren die Betroffenen zu den jeweiligen Tatzeitpunkten zwischen acht und zwölf Jahre alt.

Die Taten hätten sich nach Angaben der Betroffenen im Bistum Hildesheim und außerhalb des Bistums ereignet. Genauere Angaben könne man aus Gründen des Betroffenenschutzes derzeit nicht machen.

Janssen war von 1957 bis 1982 Bischof von Hildesheim. Bereits in den Jahren 2015 und 2018 hatten zwei Betroffene Missbrauchsvorwürfe gegen ihn erhoben – und damit erstmals einen deutschen Bischof des Missbrauchs bezichtigt. Eine 2021 veröffentlichte Studie konnte die Vorwürfe weder belegen noch entkräften. Allerdings wirft sie Janssen vor, während seiner Amtszeit sexuellen Missbrauch in der Kirche wissentlich geduldet zu haben.

„Ich bin schockiert und fassungslos angesichts der neuen Vorwürfe gegen Bischof Janssen sowie der Schwere der geschilderten Taten“, erklärte der heutige Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer. „Meine Gedanken sind bei den Menschen, die von diesen Verbrechen betroffen sind.“ Die neuen Vorwürfe sollen laut Bistum in eine weitere Aufarbeitungsstudie einfließen, die derzeit in Planung ist – vorausgesetzt die Betroffenen sind einverstanden.

kna