Die katholische Kirche in Rheinland-Pfalz hat mit Respekt, Dank und Überraschung auf die Rücktrittsankündigung von Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) reagiert.
Trier – Die katholische Kirche in Rheinland-Pfalz hat mit Respekt, Dank und Überraschung auf die Rücktrittsankündigung von Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) reagiert. „Sie hat viel geleistet. Mit ganzer Kraft, mit viel Energie, mit Klugheit und mit Gottvertrauen hat sie sich für Rheinland-Pfalz eingesetzt“, sagte der Limburger Bischof Georg Bätzing. Er ist auch Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz.
Bätzing bezeichnete den Rücktritt als überraschend. Dreyer habe ihre Entscheidungen immer sehr gut überlegt. Dabei habe sie stets das Wohl der Menschen im Blick gehabt und sei immer für die katholische Kirche ansprechbar gewesen.
Der Trierer Bischof Stephan Ackermann würdigte die scheidende Ministerpräsidentin als Person, die gegenseitige Wertschätzung und Achtung pflege. „Die Ankündigung des Rücktritts nehme ich mit Respekt zur Kenntnis.“ Er habe oft bewundert, mit welcher Energie Dreyer als Ministerpräsidentin wirke. „Wenn sie nun sagt, dass ihre Kraft nachlässt und sie nicht mehr ihrem eigenen Anspruch, wie sie das Amt ausüben möchte, gerecht werden kann, nehme ich das mit Hochachtung zur Kenntnis.“
Ackermann betonte, dass Dreyer, die in Trier lebt, als Bürgerin immer wieder Gottesdienste im Dom mitgefeiert habe und „mit großer Selbstverständlichkeit“ zu kirchlichen Veranstaltungen gekommen sei. Dreyer ist Katholikin und langjähriges Mitglied im Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK).
Die Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz kündigte am Mittwochmittag bei einer Pressekonferenz in Mainz ihren Abschied aus der Politik an. Neuer Ministerpräsident soll der bisherige Arbeitsminister Alexander Schweitzer (SPD) werden. Die Wahl durch den Landtag ist am 10. Juli geplant. Die Ampel-Regierungskoalition hat Schweitzer die Unterstützung zugesichert.