Umbruch beim Domradio: Abschied von Chefredakteur Brüggenjürgen

Der langjährige Domradio-Chefredakteur Ingo Brüggenjürgen verlässt das Medienportal. Ihm folgt Renardo Schlegelmilch im Amt. Das gab der Sender am Mittwochabend bekannt.
Ingo Brüggenjürgen vom Domradio

Ingo Brüggenjürgen, der langjährige Chefredakteur des Domradios geht in Ruhestand. Foto: Domradio.de

Der langjährige Domradio-Chefredakteur Ingo Brüggenjürgen verlässt das Medienportal. Ihm folgt Renardo Schlegelmilch im Amt. Das gab der Sender am Mittwochabend bekannt. Den Angaben zufolge geht der  60-jährige Brüggemann  zum 1. September in Ruhestand. „Für Ingo Brüggenjürgen war die Frohe Botschaft Programm“, erklärte Generalvikar Guido Assmann. „Seine Begeisterung für den ‚Guten Draht nach oben‘ und seine Beharrlichkeit haben das Domradio aus der Taufe gehoben. Dafür gilt ihm der große Dank unseres Erzbistums und aller Menschen, in deren Alltag das Domradio fest verwurzelt ist.“

Neue Struktur beim Domradio

Brüggemanns Abschied stehe nicht im Zusammenhang mit den Plänen hat sich das katholische Erzbistum Köln zum Umbau des Multimediasenders Domradio, die Ende März bekannt geworden waren, teilte der Sender auf Nachfrage mit. Die Erzdiözese hatte über Strukturveränderungen bei dem Multimedia-Senders informiert. Es werde eine Optimierung der Trägerstruktur und Governance, also der Führungsstruktur, überlegt. Auf diese Weise solle der Sender gestärkt und seine Zukunft mittel- und langfristig gesichert werden.

Dies stieß auf Skepsis. Neben dem Programmbeirat des Senders über auch der Deutsche Journalisten-Verband in NRW Kritik. Das Vorhaben deutete darauf hin, dass Woelki seinen Einfluss auf den Sender verstärken wolle, heißt es in einer Stellungnahme des nordrhein-westfälischen Landesverbands (DJV-NRW). Er forderte, die journalistische Unabhängigkeit der Redaktion zu gewährleisten. Eine inhaltliche Neuausrichtung des erfolgreichen kircheneigenen Medienbetriebs sei nicht beabsichtigt, erklärte unterdessen das Erzbistum Köln.

Seit 25 Jahren auf Sendung

1998 war g Brüggenjürgen mit einem zunächst vierzehntäglichen Veranstaltungsradio auf Sendung gegangen. Zwei Jahre später startete der offizielle Sendebetrieb des Domradios. Heute umfasst das multimediale Angebot des Senders neben dem Radiobetrieb tägliche Fernsehübertragungen aus dem Kölner Dom, Podcasts und eine Website, die Nachrichten und Unterhaltung bündelt. Brüggenjürgen startete 1989 nach seinem Studium der Theologie und Medienwissenschaft als Zivildienstleistender im Kölner Erzbistum, war danach fünf Jahre Beauftragter der Bischofskonferenz für RTL und über 30 Jahre Beauftragter für den Privaten Rundfunk.

„Wir bedauern sehr, dass wir mit Ingo Brüggenjürgen einen verdienten und allseits geachteten Journalisten verabschieden müssen“, betont Simon Schmidbaur, Vorsitzender des Bildungswerks der Erzdiözese, das den Sender trägt. „Er hat professionelle journalistische Standards gesetzt, denen wir uns auch zukünftig verpflichtet wissen. Umso mehr freuen wir uns, dass er die Redaktion an einen Kollegen übergibt, mit dem er seit vielen Jahren zusammenarbeitet.“

Neuer Chefredakteur aus dem eigenen Haus

Bereits am 1. August 2024 tritt Renardo Schlegelmilch die Nachfolge an. Bis zum September werden die Aufgaben Schritt für Schritt übergeben. „Ich bin dankbar für fast 25 gute Jahre, in denen ich zusammen mit einem engagierten Team den Sender von Null an aufbauen durfte. Jetzt mache ich den Weg frei für einen Generationenwechsel“, erklärte Ingo Brüggenjürgen. Schlegelmilch ist seit 15 Jahren in unterschiedlichen Funktionen für den Sender tätig. Zuletzt hat er neben seinen redaktionellen Aufgaben als Sprecher der Redakteursversammlung die Interessen seiner Kolleginnen und Kollegen vertreten. Der zukünftige Chefredakteur hat Medienkommunikation und Journalismus studiert und sein Volontariat an der Katholischen Journalistenschule ifp in München.

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