Deutsche Katholische Bischofskonferenz und EKD haben sich anlässlich des ersten Jahrestages des Überfalls der Hamas auf Israel am 7. Oktober geäußert.
Am 7. Oktober 2024 jährt sich erstmals der Tag des Terrorüberfalls der Hamas auf den Staat Israel. Dazu erklären die amtierende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischöfin Kirsten Fehrs, und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing:
Die Vertreter der beiden christlichen Kirchen in Deutschland blicken laut Mitteilung mit großer Sorge auf die Eskalation der Gewalt im Nahen Osten, die am 1. Oktober mit dem massiven Raketenbeschuss aus dem Iran auf Israel eine neue Stufe erreicht habe. Die Terrorangriffe der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023, bei denen mindestens 1.200 Menschen – die meisten von ihnen Jüdinnen und Juden – ermordet und mehr als 240 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt wurden, ist für Bätzing und Fehrs „ein beispielloser Angriff auf Israels Bevölkerung und die Sicherheit des Landes, in dessen Folge Israel sein Recht auf Selbstverteidigung geltend machte und mit aller Entschlossenheit reagierte.“ Viele der Geiseln seien inzwischen getötet worden oder sind in der Gefangenschaft verstorben. Über hundert von ihnen werden noch immer festgehalten und ihr Überleben ist bis heute ungewiss.
So sehr Reaktion des Israelischen Staates verständlich und prinzipiell berechtigt war, komme man, so die Vorsitzenden der kirchlichen Gremien, jedoch nicht umhin festzustellen, dass die militärische Reaktion Israels und die folgenden Kämpfe im Gazastreifen zehntausenden palästinensischen Zivilisten den Tod gebracht haben. Fast zwei Millionen Menschen wurden innerhalb des Gebiets vertrieben, Hunderttausende sind mit akuter Nahrungsmittelknappheit konfrontiert. Auch aufseiten der Palästinenser sei das menschliche Elend erschütternd. Der Raketenbeschuss aus dem Iran auf Israel zeige die dramatische Entwicklung und die Gewaltspirale in der Region, die inzwischen auch den Libanon ergriffen habe.
Bätzing und Fehrs versicherten in der Mitteilung, dass die deutschen christlichen Kirchen an der Seite der Menschen in Israel stehen, die um ihre Sicherheit bangen und auf die Befreiung der Geiseln hoffen. „Wir stehen an der Seite der Juden, die seit dem 7. Oktober 2023 weltweit – leider auch hierzulande – mit antisemitischen Übergriffen konfrontiert sind. Uns allen steht ebenso das Leid der palästinensischen Zivilbevölkerung vor Augen: im Gaza-Gebiet, aber auch im Westjordanland, wo viele den Übergriffen radikaler Siedler ausgeliefert sind.“
Auch gegenüber den Menschen im Libanon stehe man nahe, die Opfer der Auseinandersetzung zwischen Israel und der terroristischen Hisbollah werden.
Die Vorsitzende des Rates der EKD und und der Vorsitzende der Katholischen Deutschen Bischofskonferenz schließen ihre Wortmeldung mit einem Gebet: „Wir bitten Gott inständig um Frieden für diese schwergezeichnete Region, die Juden, Christen und Muslimen heilig ist. Wir hoffen und beten, dass die Waffen auf allen Seiten zum Schweigen kommen, dass Konflikte ohne Gewalt ausgetragen werden und die Geiseln nach Hause kommen. Wir beten dafür, dass alle politische Weisheit und Kraft in politische Lösungen investiert wird, die den Menschen im Nahen Osten ein Leben in Sicherheit und Frieden ermöglichen. Wir dürfen uns nicht abfinden mit dem massenhaften Sterben, mit Terrorismus und Gewalt.“