Verkauf besiegelt

Der Verkauf des Kirchengrundstücks von St. Johann Baptist an die Contilia ist besiegelt: Am Mittwoch, eine Woche nach dem enstsprechenden Beschluss des Kirchenvorstands, wurde der entsprechende Kaufvertrag beim Notar unterzeichnet, wie das Unternehmen mitteilte. „Damit ist eine der wichtigsten Voraussetzungen geschaffen, um die Gesundheitsversorgung im gesamten Essener Norden in den nächsten Jahren zu modernisieren“, sagte Contilia-Pressesprecher Thomas Kalhöfer.

(Grafik: Contilia)

Am Dienstag hatte, wie berichtet, das Oberverwaltungsgericht Münster die Beschwerde zurückgewiesen, mit welcher des Verein „Rettet St. Johann“ den Verkauf des Kirchengrundstücks gerichtlich verhindern wollte. Bis 2025 will die Essener Contilia rund 300 Millionen Euro in die Standorte Philippusstift Borbeck, St. Vincenz Krankenhaus Stoppenberg und den Krankenhausneubau auf dem Gelände des heutigen Marienhospitals in Altenessen investieren.

Enttäuschung unterdessen bei den Abrissgegnern: „Es bleibt dabei. Die Wahlen zum Kirchenvorstand in der Kirchengemeinde St. Johann Baptist in Essen-Altenessen sind nicht ordnungsgemäß verlaufen“, so Gerd Urban. Es habe keine Kandidatenauswahl bestanden und damit das Wahlergebnis bereits vor der Wahl festgestanden. Das „Vorenthalten der Verkaufsabsichten“ von Kirche, Pfarrzentrum und Pfarrhaus habe „die Wahl manipuliert“. Er findet die Entscheidungen der Verwaltungsgerichte „sehr irritierend“. Die Gerichte hätten nicht „eine mögliche rechtsfehlerhafte Wahl geprüft, sondern kurz und knapp festgestellt, dass die Gemeindemitglieder keinen subjektiven Rechtsanspruch für eine gerichtliche Wahlprüfung haben. Damit gewährt der Staat zwar ein Wahlrecht, aber erlaubt keine außerkirchliche Überprüfung.“

Der Verein ruft daher „alle Gemeindemitglieder, die sich gegen die Verkaufsentscheidung stellen und sich von den gewählten Gremien und dem Seelsorgeteam nicht vertreten und verstanden fühlen, auf, im Monat Juni sämtliche ehrenamtliche Tätigkeit zu unterlassen und die Kirche St. Johann Baptist nicht zu besuchen“. Dieser Aufruf erfolge „schweren Herzens, da wir unsere Ehrenämter gerne und mit vollem Einsatz ausüben. Wir sehen jedoch aktuell keine andere Möglichkeit mehr, darauf aufmerksam zu machen, was hier in St. Johann zerstört wird“.

spe