NRW-Caritas sorgt sich um Existenz kleiner Kliniken

Die Caritas in Nordrhein-Westfalen sorgt sich um die Existenz kleinerer und mittlerer Krankenhäuser auf dem Land. Der „Trend zur Zentralisierung der Krankenhauslandschaft“ sei bereits heute ausgeprägt, schreibt der Sprecher der Caritasdirektoren NRW, Heinz-Josef Kessmann, in einem Beitrag für die Zeitschrift „Caritas in NRW“ (1/20). Davon betroffen seien besonders konfessionelle Einrichtungen.

Die Landesregierung will bis zum Jahr 2022 die Krankenhauslandschaft im bevölkerungsreichsten Bundesland straffen und spezialisieren. Grundlage ist ein im Herbst 2019 vorgestelltes Gutachten, wonach mehr als jedes dritte der landesweit 330 Krankenhäuser rote Zahlen schreibt.

Laut Kessmann dürfen Krankenhäuser nicht länger ausschließlich als Wirtschaftsunternehmen betrachtet werden, die eine Rendite zu erwirtschaften haben. „Sie müssen ihren Wert behalten als Teil der sozialen Infrastruktur für die Menschen in einer bestimmten Region, deren Versorgung ihr Auftrag ist.“

Zwar erkenne die Caritas notwendige Strukturveränderungen an. Doch müsse die katholische Krankenhauslandschaft in ihrer Bedeutung erhalten bleiben. „Die Krankenhäuser sind ein wichtiger Ort von Kirche“, so der Caritasdirektor des Bistums Münster. Die katholischen Krankenhäuser müssten die aktuellen Entwicklungen kritisch verfolgen.

Kessmann kritisierte, die Bundesländer kämen ihrer Pflicht zur Refinanzierung der Krankenhausinvestitionen bei Weitem nicht ausreichend nach, wobei es aber zwischen den Bundesländern große Unterschiede gebe. In der Folge müssten die Häuser notwendige Investitionen aus eigenen Mitteln tätigen, mit negativen Folgen für die Liquidität. Die Malteser in Deutschland hatten im vergangenen Oktober angekündigt, aus wirtschaftlichen Gründen sechs ihrer acht Krankenhäuser abzugeben. In dieser hat die Contilia-Gruppe in Essen angekündigt, das Katholische Klinikum Essen GmbH wieder verkaufen zu wollen und hierbei auch die Reformpläne der Landesregierung als Begründung angeführt..

kna/rwm