Mainz. Die katholischen Bischöfe streben beim Ökumenischen Kirchentag in Frankfurt 2021 noch keine konfessionsübergreifenden Abendmahlsfeiern an. Dies erklärte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Limburger Bischof Georg Bätzing, am Donnerstag in Mainz. Eine viel beachtete Empfehlung des Ökumenischen Arbeitskreises evangelischer und katholischer Theologen (ÖAK) vom September 2019 ziele lediglich darauf ab, Feiern von Eucharistie und Abendmahl für einzelne Christen der jeweils anderen Tradition zu öffnen.
Theologischer Bezugsrahmen
Bätzing, der das Papier selbst mit erarbeitet hat, erklärte dazu: „Das Dokument will einen theologischen Begründungsrahmen zur Verfügung stellen für den Respekt vor der individuellen Gewissensentscheidung einzelner Gläubiger, zur Eucharistie bzw. zum Abendmahl hinzuzutreten, nicht aber eine gemeinsame Feier des Herrenmahles ermöglichen.“
Im Vorfeld des für 2021 geplanten Ökumenischen Kirchentags hatte es vereinzelt Erwartungen gegeben, dass es dort zu „ökumenischen Mahlfeiern“ kommen könne. Die katholische Kirche und die protestantischen Landeskirchen haben unterschiedliche theologische Auffassungen darüber, was das Wesentliche bei Abendmahl und Eucharistie ist. Diese Unterschiede sind aber aus Sicht des ÖAK nicht so gravierend, dass sie den einzelnen Christen eine Teilnahme an der jeweils anderen Mahlfeier unmöglich machen.
Übereinstimmung im Hinblick auf den Sinngehalt
Dafür beruft sich der ÖAK auf neuere theologische und insbesondere liturgiewissenschaftliche Erkenntnisse und kommt zu dem Schluss, dass es bei unterschiedlicher liturgischer Gestalt eine Übereinstimmung im Hinblick auf den Sinngehalt der Feier gibt und daher eine wechselseitige Teilnahme theologisch gut begründet ist.
Der ÖAK sieht, wie Bätzing in Mainz erläuterte, in der wechselseitigen Teilnahme einen weiteren Zwischenschritt auf der Suche nach der Gestalt umfassender sichtbarer Einheit der Kirche Jesu Christi. Nachdem sich die Deutsche Bischofskonferenz bei ihrer Herbst-Vollversammlung 2019 nur kurz über den Text des ÖAK informiert hatte, habe es nun in Mainz „eine intensivere Aussprache“ gegeben.
Fragen aufgeworfen
Der Text werfe Fragen auf, „die bei der weiteren theologischen und pastoralliturgischen Auseinandersetzung zu beachten sind“, erklärte Bätzing. Sie markierten einen „Klärungsbedarf auf katholischer, aber auch auf evangelischer Seite“. Bätzing kündigte an, dass sich die DBK-Kommissionen für Liturgie, Ökumene