Bonn – Mehr Präsenz der Kirche in Zeiten von Corona wünscht sich das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK). „Wir können und müssen gerade jetzt in der Corona-Krise den Reichtum des christlichen Glaubens nutzen, um nahe bei den Menschen zu sein“, forderte ZdK- Präsident Thomas Sternberg am Freitag in Bonn. Die Corona-Pandemie habe nicht nur eine medizinische, eine soziale und ökonomische, sondern auch eine religiöse Seite.
„Nach einem ersten eilfertigen Eingehen auf das Verbot öffentlicher Gottesdienste sind eine Fülle von Initiativen im Netz zu verzeichnen“, so Sternberg weiter. Zum Glück seien die Kirchen überdies offen als Orte der privaten Reflexion und des Gebets.
Zu Vieles noch „zu unkoordiniert“
Allerdings geschehe vieles in Gemeinden, Verbänden und Bistümern noch „zu unkoordiniert, zu wenig befördert und zu vereinzelt“, beklagte der ZdK-Präsident. Manche Reaktionen erinnerten ihn davon abgesehen eher an einen Rückfall in die Zeit vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965), sagte Sternberg mit Verweis auf Schlagworte wie „Privatmessen“ und „geistliche Kommunion“.
„Die Kirchen müssen zeigen, dass sie systemrelevant sind!“, forderte der ZdK-Präsident. „Wenn das Zweite Vatikanische Konzil sagt, dass ‚Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute, besonders der Armen und Bedrängten aller Art‘ auch ‚Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Jünger Christi‘ sind, dann muss dies in der Zuwendung und Hilfe für Menschen deutlich werden, die durch die Corona-Krise in Ängste und Sorgen gestürzt sind.“
Nicht auf das Streaming von „Klerikerliturgien“ beschränken.
Mit Blick auf die bevorstehenden Ostertage rief Sternberg dazu auf, sich nicht nur auf das Streaming von „Klerikerliturgien“ zu beschränken. „Wir können und müssen gerade jetzt den Reichtum des christlichen Glaubens nutzen, um nahe bei den Menschen zu sein.“ – Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken ist das höchste repräsentative Gremium der katholischen Laien in Deutschland.