Sportethiker wünscht sich mehr Debatten über Fußball und Corona

Der Moraltheologe und Sportethiker Dietmar Mieth sieht den Vorstoß der Deutschen Fußball Liga DFL zu einer möglichen Wiederaufnahme des Spielbetriebs grundsätzlich positiv.

Fußball

(Symbolfoto: Michal Jarmoluk auf Pixabay)

Sportethiker Dietmar Mieth sieht den Vorstoß der Deutschen Fußball Liga DFL zu einer möglichen Wiederaufnahme des Spielbetriebs grundsätzlich positiv. „Meiner Ansicht nach brauchen wir im Bereich Kultur und Unterhaltung mehr Vorschläge von den betroffenen Gruppen und Verbänden, wie man konkret verfahren soll und eine breite Debatte darüber“, sagte Mieth am Montag auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

Zunächst seien bei einer Pandemie übergreifende Konzepte unvermeidlich, betonte Mieth. Diese ließen sich aber nicht auf alle spezifischen Situationen direkt anwenden. „Da braucht es spezifische Vorschläge.“ Insofern könne man der DFL nicht verdenken, dass sie ein eigenes Konzept vorgelegt habe. Klar müsse allerdings auch sein: „Keine Fußballregelung zum Schaden anderer und Sonderregelungen nur zum Nutzen aller.“

Zehn Infektionsfälle festgestellt

Unteressen gab die DFL bekannt, dass unter den seit Donnerstag durchgeführten 1.724 Corona-Tests bei den 36 Clubs der Ersten und Zweiten Bundesliga insgesamt zehn Infektionsfälle festgestellt wurden.

Dietmar Mieth (79) ist einer der renommiertesten deutschen Ethiker und war 1974 weltweit der erste Nicht-Priester auf einem Lehrstuhl für Moraltheologie. Von 1981 bis zu seiner Emeritierung 2008 lehrte er an der Universität Tübingen.

kna