Köln – Osnabrücks Bischof Franz-Josef Bode dämpft Hoffnungen auf eine baldige Priesterweihe für Frauen in der katholischen Kirche. Zwar werde die Diskussion um Verkündigungsamt, Leitungspositionen oder das Diakonat für Frauen sicher in vielen Punkten weitergeführt, sagte der Bischof dem Kölner Internet-Portal domradio.de. „Wenn einer natürlich von vornherein erwartet, dass das in absehbarer Zeit zur Priesterweihe der Frauen führt, dann meine ich, wird das kaum möglich sein“, wandte Bode jedoch ein.
Der Bischof äußerte sich im Nachgang einer Online-Gesprächsveranstaltung des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Die Veranstaltung war Teil einer BDKJ-Reihe zum Reformdialog Synodaler Weg, auf dem Bode dem Forum „Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche“ vorsitzt.
„Wir werden nicht umhin kommen, diese Frage zu erörtern“
„Wir werden nicht umhinkommen, in einer zukünftigen Kirche wirklich diese Frage zu erörtern“, sagte der Bischof. Die Jugendlichen schauten sehr genau darauf, ob die Kirche beim Miteinander von Frauen und Männern glaubwürdig sei. Gleichzeitig betonte Bode: „Ob die Kirche jetzt schon reif ist für eine solche Frage der Weihe, ist eine ganz andere Frage. Aber die Kultur des Miteinanders muss sich erheblich verändern.“
Nach intensivem Ringen hatten die deutschen Bischöfe im Frühjahr 2019 einen verbindlichen Synodalen Weg beschlossen. Dabei soll es vor allem um die Themen Macht, Sexualmoral, Lebensform der Priester und die Rolle von Frauen in der Kirche gehen. Unter Mitarbeit von katholischen Laien und externen Experten wollen die Bischöfe ihre Positionen zu diesen Fragen klären.