Frankfurt. Um in der kalten Jahreszeit wegen der Corona-Pandemie nicht allzu sehr in Isolation zu geraten, rät eine Psychologin zum gesellschaftlichen Umgang in kleinen Gruppen. Die Menschen müssten sich umorientieren, weil sie wegen der Ansteckungsgefahr nicht mit allzu vielen Menschen in geschlossenen Räumen zusammen sein sollten, sagte Silvia Schneider, Direktorin des Forschungs- und Behandlungszentrums für psychische Gesundheit an der Ruhr-Universität Bochum, der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“.
Wer sich regelmäßig mit Menschen aus derselben Kleingruppe treffe, halte das Risiko überschaubar und könne im Fall einer Infektion rasch handeln. „Das ist zwar nicht mehr die ganz große Zahl an Kontakten. Aber es befriedigt unser Bedürfnis nach Austausch und reicht aus, um sich gesund und glücklich zu fühlen“, so Schneider.
In dunkler Jahreszeit weniger aktiv
Ohnehin seien viele Menschen in der kalten und dunklen Jahreszeit weniger aktiv und in grüblerischer, niedergeschlagener Stimmung. „Wir müssen sehen, ob dies durch Corona verstärkt wird.“ Daher seien die nächsten Monate eine Herausforderung. Um sich zu wappnen, empfiehlt die Expertin, sich klar zu machen, warum man sich einschränkt – nämlich um für sich und andere das Risiko einer Infektion zu minimieren; „das ist ja nicht die Schikane irgendeiner Gesundheitsverwaltung“.
Gegen Niedergeschlagenheit helfe, Routinen beizubehalten und eine Struktur zu schaffen. Das gelte auch für Familien mit Kindern. Wichtig sei zudem guter Schlaf, sich vor dem Zubettgehen etwas Gutes zu tun und zu entspannen, eine gesunde Ernährung sowie Sport und Bewegung trotz schlechten Wetters. Unterstützend könne man den Tag rekapitulieren und schauen, ob man mindestens drei schöne Dinge für sich getan hat.