Der Sprecher der Opfer-Initiative “Eckiger Tisch”, Matthias Katsch, fordert ein Eingreifen der Politik in die Missbrauchsaufarbeitung bei der katholischen Kirche. Es habe bisher niemand persönliche Verantwortung übernommen, sagte Katsch im Interview dem Deutschlandfunk am Mittwoch. Er sehe ein Führungsversagen der Kirche in Deutschland, die mit der Aufarbeitung überfordert sei.
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Matthias Katsch im Gespräch mit Stefan Ackermann. (Foto: © Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 [via Wikimedia Commons])
Bislang erhalten Opfer durchschnittlich eine Zahlung von 5.000 Euro, in Härtefällen auch mehr. Eine von der Bischofskonferenz eingesetzte unabhängige Arbeitsgruppe, zu der auch Katsch gehörte, schlug hingegen Summen bis zu 400.000 Euro vor. Jetzt will sich die Kirche an der zivilrechtlichen Schmerzensgeldtabelle orientieren. Diese sieht für sexuellen Missbrauch derzeit Summen zwischen 5.000 und 50.000 Euro pro Fall vor. Mit einer Kunstaktion auf dem Fuldaer Domplatz will die Initiative “Eckiger Tisch” am heutigen Mittwoch an die rund 5.000 Opfer erinnern.