Bistum Essen macht 18 Millionen Defizit

Das Bistum Essen hat 2019 mit einem Defizit von 17,8 Millionen Euro abgeschlossen. Dies teilte die Diözese am Donnerstag mit.  Ein Jahr zuvor verzeichnete das Bistum noch ein kleines Plus von 0,5 Millionen Euro. Dies geht aus dem Finanzbericht 2019 hervor. „Das Bistum Essen ist nach wie vor handlungsfähig“, betonte Generalvikar Klaus Pfeffer.

Das Bistum Essen hat 2019 mit einem Defizit von 17,8 Millionen Euro abgeschlossen. Dies teilte die Diözese am Donnerstag mit.  Ein Jahr zuvor verzeichnete das Bistum noch ein kleines Plus von 0,5 Millionen Euro. Dies geht aus dem Finanzbericht 2019 hervor. „Das Bistum Essen ist nach wie vor handlungsfähig“, betonte Generalvikar Klaus Pfeffer.

Foto: Bistum Essen/Achim Pohl

Das Bistum Essen hat 2019 mit einem Defizit von 17,8 Millionen Euro abgeschlossen. Dies teilte die Diözese am Donnerstag mit.  Ein Jahr zuvor verzeichnete das Bistum noch ein kleines Plus von 0,5 Millionen Euro. Dies geht aus dem Finanzbericht 2019 hervor. Zwar lag das Kirchensteueraufkommen den Angaben zufolge mit netto 216 Millionen Euro deutlich höher als in den vergangenen Jahren (2018: 175 Mio. Euro). Dies habe jedoch weniger an der guten Beschäftigungssituation und daraus folgenden höheren Steuerzahlungen der Kirchenmitglieder gelegen, als an einem einmaligen Sondereffekt in der Kirchensteuer-Verrechnung mit anderen Bistümern.

Die Mehrerträge konnten aber einen zweiten Sondereffekt auf der Aufwandsseite nicht ausgleichen. So musste das Bistum aus buchhalterischen Gründen feste Finanzzusagen für die kommenden Jahre in Höhe von insgesamt rund 100 Millionen Euro an die Caritas und den Kita-Zweckverband bereits komplett in der laufenden Bilanz verbuchen. Diese vorgezogene Belastung wurde durch Rücklagen ausgeglichen.

Pfeffer: „Eine stabile und sichere wirtschaftliche Situation.“

Insgesamt zeige der Finanzbericht dennoch „dass wir durch sparsames Wirtschaften trotz der schon 2019 schwierigen Rahmenbedingungen insgesamt eine stabile und sichere wirtschaftliche Situation aufweisen können“, schreibt Generalvikar Klaus Pfeffer im Vorwort. „Das Bistum Essen ist nach wie vor handlungsfähig“, so der Generalvikar. Dies betont er vor allem mit Blick auf die finanziellen Belastungen, die das Bistum durch die von der Corona-Pandemie ausgelöste Wirtschaftskrise im laufenden Jahr erwartet. Noch ließen sich deren Ausmaße nicht abschätzen, erklärt Pfeffer. „Klar ist, dass wir vor großen Herausforderungen stehen, aber wir werden alles dafür tun, als Kirche auch in Zukunft unseren Dienst für die Menschen im Ruhrgebiet und im Märkischen Sauerland leisten zu können.“

Die Bilanzsumme des Bistums Essen hat sich 2019 um gut 20 Millionen Euro auf 373,2 Millionen Euro erhöht. Grund dafür sei unter anderem eine Erhöhung des Liquiditätsbestandes aufgrund der durch die gute Konjunktur auch ohne den Einmaleffekt relativ hohen Kirchensteuereinnahmen. Der Versorgungs-Fonds des Bistums Essen hat dank guter Entwicklungen an den Wertpapiermärkten erfolgreich gewirtschaftet. Deshalb bilanzierte das Bistum eine Ausgleichsforderung, hat also Geld erhalten. Noch im vergangenen Jahr musste das Bistum den Fonds durch Zuschüsse unterstützen. Mit dem Fonds werden die Alters- und Behindertenversorgung der Geistlichen und der beamtenähnlichen Lehrer und Laienbediensteten des Bistums finanziert.

Fast die Hälfte der Aufwendungen im Bistum Essen für den Pfarrei-Bereich

Von den Gesamtaufwendungen (324 Millionen Euro) flossen fast die Hälfte (152,9 Millionen Euro) in die sogenannte „pfarrliche Ebene“. Sie dienten also der Finanzierung der Seelsorge in den Gemeinden, der katholischen Kindertagesstätten sowie der Aus- und Fortbildung des pastoralen Personals. Hinzu kamen 46 Millionen Euro zur Finanzierung der sieben Bistumsschulen und zwei weiterer Ordensschulen. Zwar erhielt das Bistum 40 Millionen Euro Kostenerstattungen vor allem vom Land Nordrhein-Westfalen zurück. Die verbleibenden 6 Millionen Euro überstiegen jedoch den vom Gesetzgeber geforderten sechsprozentigen Eigenanteil an der Schulfinanzierung. Mit rund 13 Prozent lagen mehr als doppelt so hoch. Im langjährigen Mittel sind es sogar rund 15 Prozent der Schulkosten. Damit investiert das Bistum also deutlich mehr in seine Schulen als der Gesetzgeber verlangt.

Der Finanzbericht 2019 umfasst auch Informationen zur wirtschaftlichen Situation der drei anderen relevanten katholischen Rechtsträger der Diözese. Das sind Versorgungsfond, Domkapitel und Bischöflicher Stuhl. Wie für das Bistum basieren die Angaben auch für diese drei Institutionen auf uneingeschränkten Bestätigungsvermerken einer unabhängigen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft nach den allgemein anerkannten Regeln und Standards des Handelsgesetzbuches.

Ergänzend zum Finanzbericht veröffentlicht das Bistum in diesem Jahr erstmals auch die ausführlichen Jahresabschlüsse der verschiedenen Rechtsträger und den Lagebericht für das Bistum Essen. Diese und weitergehende Informationen zu den Bistumsfinanzen sind auf der Internetseite finanzen.bistum-essen.de abrufbar