Appelle zu Nächstenliebe in Corona-Krise

Angesichts der hohen Zahl an Corona-Todesfällen erinnert der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, an das Gebot der Nächstenliebe. 
Bonn – Angesichts der hohen Zahl an Corona-Todesfällen erinnert der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, an das Gebot der Nächstenliebe: "Es ist wichtig, sich immer wieder sehr konkret klar zu machen, dass es bei den Bemühungen um eine Senkung der Infektionszahlen um Menschenleben geht", sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Mittwoch).

Heinrich Bedford-Strohm (Foto: Spernol)

Angesichts der hohen Zahl an Corona-Todesfällen erinnert der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, an das Gebot der Nächstenliebe: „Es ist wichtig, sich immer wieder sehr konkret klar zu machen, dass es bei den Bemühungen um eine Senkung der Infektionszahlen um Menschenleben geht“, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Mittwoch).

Er habe die Erfahrung gemacht, dass Menschen, die einen schweren Corona-Fall, vielleicht sogar mit Todesfolge, in ihrer näheren Umgebung hätten, anders über die Beschränkungen redeten als Menschen, die so etwas nur aus den Fernsehnachrichten kennen. Bedford-Strohm betonte: „Deswegen stärkt es unsere Bereitschaft, die Corona-Beschränkungen mitzutragen, wenn wir uns klar machen, dass es um unsere Eltern, enge Freunde oder sogar uns selbst gehen könnte.“

EKD-Ratsvorsitzende erinnerte an die Bergpredigt Jesu

Der EKD-Ratsvorsitzende erinnerte an die Bergpredigt Jesu und das Nächstenliebegebot sowie an die als „Goldene Regel“ bekannte Maxime: „Alles, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch.“ Der Bischof ergänzte: „Also: lasst uns danach handeln und vorsichtig sein.“

Auch Fernsehmoderatorin Dunja Hayali (46) appellierte vor Weihnachten an die Nächstenliebe. „Wo sind denn die christlichen Werte alle hin, auf die sich diese ganzen Abendlands-Verteidiger irgendwie berufen?“, sagte sie am Mittwoch in der aktuellen Ausgabe des Podcasts „Himmelklar“. Mit Dankbarkeit, Demut und der Bereitschaft zu teilen könne man viel erreichen, so die Journalistin, die früher Messdienerin war.

Dunja Hayali: „Das Virus weiß nicht, dass Weihnachten ist“

Für Probleme rund um Flucht und Migration gebe es weiter keine einfachen Lösungen, fügte Hayali hinzu. „Aber wie lange wollen wir uns darauf ausruhen und Ausreden finden?“ Sie würde gern diejenigen zu einem Besuch in die griechischen Flüchtlingslager auf Moria schicken, die meinten, die Menschen dort seien „keine echten Geflüchteten“. Auch brauche „kein Mensch“ 40 T-Shirts: „Wir müssen uns halt bewegen, um etwas zu bewegen.“

Im Hinblick auf die Corona-Pandemie sagte die Moderatorin, sie werde Weihnachten im „ganz kleinen Kreis“ mit ihrer Familie feiern. „Ich freue mich da auch drauf und wertschätze das auch, dass wir das jetzt dürfen.“ Es gelte dennoch abzuwägen: „Wir müssen auch nicht alles machen, was wir dürfen. Das Virus weiß nicht, dass Weihnachten ist.“

kna