Drei Pfarreien in Duisburg haben vor dem Hintergrund der dramatischen Infektions- und Todeszahlen durch die Corona-Krise entschieden, an Weihnachten keine Gottesdienste durchzuführen.
So hat der Krisenstab der Pfarrei St. Judas Thaddäus hat in Absprache mit dem Seelsorgeteam am Mittwoch, 16. Dezember 2020, entschieden, dass während der Lockdown-Zeit (mindestens bis zum 10. Januar 2021) sämtliche Präsenz-Gottesdienste und Veranstaltungen entfallen. Dies betrifft ebenso Angebote unter freiem Himmel. Alternativangebote seien zu finden auf YouTube, Instagram und Facebook. Die Gemeindehäuser, Einrichtungen und sonstigen Versammlungsstätten der Pfarrei bleiben vorerst geschlossen. Im Pfarrbüro und in den Gemeindebüros kann kein Publikumsverkehr stattfinden (Erreichbarkeit über Telefon und Mail möglich). Die Kirchen sind weiterhin von 9 – 17 Uhr täglich geöffnet.
„Die geschilderten Entscheidungen erscheinen sicherlich schwerwiegend und werden auch viele Menschen/Gottesdienstbesucher enttäuschen, besonders aber auch die zahlreichen Haupt- und Ehrenamtlichen, die mit viel Leidenschaft und Einsatz die Gestaltungen der Weihnachtsgottesdienste vorangetrieben haben“, so Pfarrer Roland Winkelmann. Er bitte alle um Verständnis, „dass uns der Schutz der Menschen und die Solidarität mit allen, die um das Leben der Infizierten kämpfen, zu dieser Entscheidung gebracht haben. Im Blick auf die Kranken, Sterbenden und Gefährdeten dürfen wir nicht nachlassen und vor allem nicht resignieren.“ Winkelmann, der auch Stadtdechant von Duisburg ist, weiter: „Unser aller Einsatz lohnt sich immer wieder, wenn wir den Menschen dadurch Hoffnung und Zuversicht zusagen und ihnen trotz aller Einschränkungen auch freudige Momente bescheren. Lassen wir uns von dem Kind in der Krippe neue Kraft, Mut und Ausdauer schenken.“
Krisenstab der Pfarrei Liebfrauen entscheidet über Gottesdienste
Der Krisenstab der Pfarrei Liebfrauen einigte sich am Mittwoch auf dasselbe Vorgehen. „In St. Ludger und in der Karmelkirche laufen Vorbereitungen, um Gottesdienste online ins Internet zu stellen oder sogar ein Live-Streaming zu ermöglichen“, so Pfarrer Schulte. „Regelungen basieren zusätzlich auf den Empfehlungen des Bischofs von Essen und der verschärften Kontaktbeschränkungen der Stadt Duisburg. Zudem haben uns die gleichlautenden Entscheidungen der evangelischen Gemeinden und der Pfarrei Süd bewogen, uns den Absagen anzuschließen.“
Schulte weiter: „Auch wenn in diesen Tagen manche danach fragen, wo Kirche denn präsent ist, kann ich nur mit Nachdruck bestätigen, dass Kirche in den letzten Wochen mehr präsent war als zu manchen vorherigen Zeiten. Wir haben in der Pfarrei zum Beispiel über 2.000 Tüten mit Hausgottesdiensten gepackt und verteilt und damit einen großen Teil der Gemeindemitglieder erreicht, die Adventsimpulse auf unserer YouTube-Seite erfreuen sich hoher Nachfrage und die übrigen Bemühungen zur Kontaktpflege sind ebenso vielfach gelungen.“
Auch in Rheinhausen keine Präsenzgottesdienste
Auch die Pfarrei St. Peter Rheinhausen (Bistum Münster) hat am Mittwoch nach Absprache im Pfarreirat, „auf dringenden Rat des Chefarztes der Intensivmedizin des Bethanien Krankenhaus und unseren evangelischen Nachbarn entschieden, bis vorerst 10. Januar auf Präsenzgottesdienste zu verzichten“, so Pfarrer Johannes Mehring. „In diesem Jahr wird wohl Weihnachten in der Familie eine besondere Bedeutung zukommen. Wir halten unsere Kirchen aber zu den üblichen Gottesdienstzeiten für diejenigen offen, die zur Krippe kommen wollen. Unser Dienst am Gemeinwohl besteht im Moment auch darin, einen veritablen Beitrag zur Senkung der Inzidenzwerte zu leisten.
Bleiben wir im Gebet für die vielen Betroffenen miteinander verbunden.“