Augsburg – Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) will internationale Großkonzerne für eine Impfallianz für arme Länder gewinnen. „Ich denke an Konzerne wie Amazon, Google, Facebook oder Apple und andere“, sagte Müller der „Augsburger Allgemeinen“. Diese Unternehmen machten während der Pandemie hohe Milliardengewinne. „Deswegen fände ich es angemessen, wenn sie sich an der Bewältigung der Krise beteiligen und die internationale Impfplattform Covax mitfinanzieren.“
Müller betonte: „Die Pandemie muss weltweit bekämpft werden, sonst kommt das Virus im nächsten Flieger zurück – auch zu uns.“ Beim Impfen dürfe die globale Solidarität nicht auf der Strecke bleiben. „Jetzt muss die Weltgemeinschaft ihre Anstrengungen verstärken, für Entwicklungsländer angepasste Impfstoffe zu entwickeln und den Zugang zu sichern.“ Auch dort gelte es zunächst, medizinisches Personal und Risikogruppen zu impfen. „Wir sollten damit nicht warten, bis die westliche Bevölkerung komplett durchgeimpft ist.“
Jahrelange Erfahrung beim Kampf gegen Polio und andere Krankheiten
Impfkampagnen seien auch in weniger entwickelten Ländern umsetzbar, so der Minister weiter. „Zum Glück fangen wir nicht bei Null an und können auf jahrelange Erfahrung beim Kampf gegen Polio und andere Krankheiten aufbauen.“ Die internationale Impfallianz Gavi habe Versorgungs- und Kühlketten bis in entlegenste Dörfer aufgebaut. Diese Strukturen könnten nun auch für Covid-19-Impfungen genutzt werden.