Vatikan: Haushaltsplan mit großem Defizit

Erstmals seit Jahren hat der Vatikan am Freitag einen detaillierten Haushaltsplan vorgelegt. Demnach stehen erwarteten Einnahmen von 238 Millionen Ausgaben von 302 Millionen Euro gegenüber.
Vatikanstadt – Erstmals seit Jahren hat der Vatikan am Freitag einen detaillierten Haushaltsplan vorgelegt. Demnach stehen erwarteten Einnahmen von 238 Millionen Ausgaben von 302 Millionen Euro gegenüber. Das Minus von 64 Millionen soll mit Mitteln aus dem Peterspfennig und anderen Rücklagen teilweise ausgeglichen werden. Insgesamt bleibe ein Defizit von knapp 50 Millionen Euro. Gegenüber 2019, das noch nicht von den Pandemiefolgen betroffen war, erwartet der Vatikan Mindereinnahmen von 51,7 Millionen Euro. Die Ausgaben sollen dieses Jahr um 25,5 Millionen gekürzt werden.

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Erstmals seit Jahren hat der Vatikan am Freitag einen detaillierten Haushaltsplan vorgelegt. Demnach stehen erwarteten Einnahmen von 238 Millionen Ausgaben von 302 Millionen Euro gegenüber. Das Minus von 64 Millionen soll mit Mitteln aus dem Peterspfennig und anderen Rücklagen teilweise ausgeglichen werden. Insgesamt bleibe ein Defizit von knapp 50 Millionen Euro. Gegenüber 2019, das noch nicht von den Pandemiefolgen betroffen war, erwartet der Vatikan Mindereinnahmen von 51,7 Millionen Euro. Die Ausgaben sollen dieses Jahr um 25,5 Millionen gekürzt werden.

Laut dem Leiter des zuständigen Wirtschaftssekretariates, dem spanischen Jesuiten Juan Guerrero, sinken die Ausgaben des Heiligen Stuhls um 8 Prozent; ohne Personalausgaben seien es 15 Prozent weniger. Die Vorgabe des Papstes, betriebsbedingte Entlassungen unbedingt zu vermeiden, nehme man sehr ernst. Neben den bereits im Februar bekanntgegebenen Gesamtzahlen des Budgets 2021 listet der Haushaltsplan auch die Budgets der einzelnen Vatikanbehörden auf. Erstmals genannt werden die Posten des Peterspfennigs und weiterer zweckgebundener Fonds. Dort erwartet man dieses Jahr Einnahmen von 47,3 Millionen Euro. Davon gehen 17 Millionen in unmittelbare Hilfen und Unterstützung; mit 30 Millionen müssen die übrigen Aufgaben der Kurie mitfinanziert werden.

Guerrero verteidigte diese Maßnahme: Der Peterspfennig sei gedacht für die vielfältigen Aufgaben des Papstes in dessen „Sorge um die Einheit der Kirche und die Hilfe von Bedürftigen“. Diese Aufgaben nehme das Kirchenoberhaupt mit Hilfe der Kurie wahr, die selbst keine Einnahmen generiere. Gleichwohl müsse man mit diesen Spendengeldern transparent und effizient umgehen, betonte Guerrero. Unter den einzelnen Kurienbehörden erhält das Kommunikationsdikasterium den größten Anteil: 43 Millionen Euro. 41 Millionen kostet die internationale Diplomatie des Heiligen Stuhls. An dritter Stelle liegt mit 25 Millionen Euro die Missionskongregation, die für Diözesen vor allem in Afrika und Ostasien zuständig ist.

An vierter Stelle folgen mit 17 Millionen Euro die direkten Hilfen des Peterspfennigs und anderer zweckgebundener Fonds. Vatikanbehörden wie die für die Glaubenslehre, Ordensleben, Heiligsprechungen oder Kleriker haben Jahresbudgets zwischen jeweils zwei bis drei Millionen Euro. Die Ostkirchenkongregation erhält 15 Millionen; die Lateran-Universität kostet den Papst sechs Millionen Euro.

kna