Diözesanrat fordert von Bischöfen Widerspruch

Der Diözesanrat des Bistums Essen wendet sich nach den Worten seiner Vorsitzenden Klaudia Rudersdorf und Björn Krause „entschieden“ gegen das Nein aus dem Vatikan zur Segnung homosexueller Paare.
Der Diözesanrat des Bistums Essen wendet sich nach den Worten seiner Vorsitzenden Klaudia Rudersdorf und Björn Krause „entschieden“ gegen Nein aus dem Vatikan zur Segnung homosexueller Paare. „Wir unterstützen alle Seelsorger*innen, die öffentlich zu ihrer Segnungspraxis stehen. Sie handeln damit nicht nur im Einklang mit ihrem Gewissen, sondern haben die volle Rückendeckung einer großen Mehrheit der Katholik*innen“, heißt es in einer Erklärung des höchsten Laiengremium. Sie trügen dazu bei, die weiterhin vorhandene Diskriminierung von LGBTQIA+ im Raum und im Namen der Kirche zu überwinden.

Viele Gläubige im Bistum Essen sind empört. Die Gemeinde St. Ludgerus in Gelsenkirchen-Buer reagiert mit einem Protestbanner. –Foto: Klingeberg

Der Diözesanrat des Bistums Essen wendet sich nach den Worten seiner Vorsitzenden Klaudia Rudersdorf und Björn Krause „entschieden“ gegen Nein aus dem Vatikan zur Segnung homosexueller Paare. „Wir unterstützen alle Seelsorger*innen, die öffentlich zu ihrer Segnungspraxis stehen. Sie handeln damit nicht nur im Einklang mit ihrem Gewissen, sondern haben die volle Rückendeckung einer großen Mehrheit der Katholik*innen“, heißt es in einer Erklärung des höchsten Laiengremium. Sie trügen dazu bei, die weiterhin vorhandene Diskriminierung von LGBTQIA+ im Raum und im Namen der Kirche zu überwinden.

Diözesanrat begrüßt Stellungnahmen der Bistumsleitung

„Ausdrücklich begrüßen wir die Stellungnahmen der Bistumsleitung im Bistum Essen“, so Rudersdorf und Krause. „Wir ermutigen sie und fordern auch von anderen kirchlichen Autoritäten eine vorbehaltlose Unterstützung ihrer Mitarbeiter*innen.“ Der Essener Generalvikar Klaus Pfeffer hatte in der vorigen Woche das Nein des Vatikan zur Segnung homosexueller Paare kritisiert. Die Argumentation der Glaubenskongregation bezeichnete er  als „unfassbar“. Sprache und Inhalt der Verlautbarung seien „erschreckend“. Er könne „allen Ärger, Zorn und Frust von so vielen Menschen verstehen“.

Der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck forderte eine ernsthafte und zutiefst wertschätzende Neubewertung der Homosexualität“. Die bloße Wiederholung der lehramtlichen „Wertung von Homosexualität auf naturrechtlicher Basis“ werde in der Gegenwart nicht mehr verstanden und auch nicht mehr akzeptiert, schreibt er in einem am Freitag veröffentlichten Brief an alle Pfarreien im Bistum Essen. „Menschen mit einer homosexuellen Orientierung fühlen sich gekränkt und verletzt.“

Lehre der Glaubenskongregation sei „hochgradig defizitär“

Der Essener Diözesanrat fordert nun alle Bischöfe auf, „in Rom Widerspruch gegen das Verbot einzulegen“. Die von der Glaubenskongregation vertretene Lehre sei „hochgradig defizitär“, heißt es in der Erklärung weiter. „Wir halten es für eine unabdingbare Pflicht jedes verantwortungsbewussten Amtsträgers, Schaden von den Menschen abzuwenden und mit einer offiziellen Zurückweisung der lehramtlichen Note die vatikanische Behörde auf die Selbstbeschädigung des kirchlichen Lehramtes hinzuweisen.“

Mit Unverständnis hätte sehr viele Gläubige auf das jüngst ausgesprochene Verbot der römischen Glaubenskongregation, gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften zu segnen reagiert. „Im Lichte ihrer Lebenserfahrung und gestützt von den Humanwissenschaften und theologischer Forschung bewerten sie das Verbot und die derzeitige Lehre der Kirche als einen fundamentalen Widerspruch zur Botschaft Jesu. Gott liebt und segnet alle Menschen.“ Wenn Menschen ihre von Liebe und Verantwortung getragene Partnerschaft unter seinen Segen stellen wollen, könne die Kirche den Segen nicht verweigern, heißt es in der Stellungnahme des Diözesanrats