Oberhausen: Pfarreien sagen Gottesdienste ab

In Oberhausen haben die drei katholischen Pfarreien Herz Jesu, St. Clemens und St. Pankratius ihre Gottesdienste an den Kar- und Ostertagen 2021 abgesagt.
Peter_Fabritz, In Oberhausen haben die katholischen Pfarreien St. Clemens und St. Pankratius ihre Gottesdienste an den Kar- und Ostertagen abgesagt.

Propst Dr. Peter Fabritz ist Stadtdechant von Oberhausen und Pfarrer von St. Clemens (Foto: Bistum Essen|Cronauge)

In Oberhausen haben die katholischen Pfarreien St. Clemens und St. Pankratius ihre Gottesdienste an den Kar- und Ostertagen abgesagt. „Die Ministerpräsidentenkonferenz hat getagt und nicht nur die Verlängerung des Lockdowns, son- dern auch Verschärfungen rund um die Osterfeiertage verkündet. Die Bitte, auf Präsenzgottesdienste an Ostern zu verzichten, wurde deutlich formuliert. Auch der Krisenstab des Bistums bittet um sensible und eigenverantwortliche Entscheidungen in den Pfarreien vor Ort, die das aktuelle Infektionsgeschehen berücksichtigen“, schreibt Propst Dr. Peter Fabritz, der Pfarrer von St. Clemenss sowie Stadtdechant von Oberhausen ist.

Inzidenz in Oberhausen deutlich über der 100er Marke

Die Inzidenz in Oberhausen sei weiterhin beunruhigend hoch und deutlich über der 100er Marke, die der Politik als Grenzwert für die sogenannte Notbremse gilt. Die nun grassierenden Mutationen des Corona-Virus seien aggressiver und ansteckender, daher gelte die eindringliche Bitte: „Bleiben Sie zuhause“, so Fabritz, der betont: „Ostern ist für uns Christinnen und Christen das wichtigste und zentrale Fest unseres Glaubens. Wir feiern Tod und Auferstehung – Gottes unwiederbringlichen Sieg über den Tod. Doch auch in diesem Jahr werden wir dies nicht gemeinsam in der Kirche tun können.“

Die Pfarrei nehmen ihre  Verantwortung in der Gesellschaft ernst und möchte dazu beitragen, dass die Pandemie nicht weiter angefeuert wird. Daher finden weiterhin keine großen Gottesdienste in der Pfarrei St. Clemens statt. Das bedeutet konkret: Von Gründonnerstag bis einschließlich Ostermon- tag finden keine Präsenzgottesdienste in unseren Kirchen statt. Bis zum 18.04. finden auch weiterhin keine Vorabend- und Sonntagsmessen statt. „Schon zum zweiten Mal müssen wir also an Ostern darauf verzichten, in der vollen Kirche miteinander das befreiende Halleluja zu singen. Doch Gottes mutmachende Zusage steht: Das Leben siegt über den Tod“, so Fabritz. „Lassen wir uns anstecken – nicht mit dem Virus, sondern mit dieser Botschaft. Sie ist Hoffnung und Halt.“

„Mir persönlich fällt die Entscheidung wirklich schwer“

Fabritz fordert auf: „Lassen Sie – sobald es möglich ist – das Leben wieder erblühen. Zuhause, in der Familie, im Freundeskreis und auch in der Kirche. Gott will, dass wir leben. Ja, dass wir das Leben in Fülle haben.“ Das sei Ostern. „Und wenn das Ausharren und Abwarten ein Ende hat, dann lasst uns jubeln und sin- gen: Halleluja, der Herr ist wahrhaft auferstanden! Das Leben hat den Tod besiegt!“, so Fabritz. Die Gemeindekirchen und der Pfarrei St. Clemens sind zum stillen Gebet für Sie geöffnet. Es gibt unterschiedliche Angebote, Gottesdienste per Live-Stream oder als Videokonferenz mitzufeiern. In einigen Gemeinden finden Sie Tüten oder Pakete, damit die Gläubigen auch zuhause gut Ostern feiern können. Auf der Homepage der Pfarrei finden sich weitere Informationen und konkrete Ideen, wie  kleine Gottesdienste  zu Hause gefeiert werden zu können „ Sie mit Gottes Segen durch diese herausfordernde Zeit und lassen Sie sich berühren von der österlichen Botschaft“, so Fabritz.

Christoph Wichmann, Propst von St. Pankratius betont: „Mir persönlich fällt diese Entscheidung wirklich schwer, weil ich weiß, dass unsere Hygienekonzepte erprobt sind und unsere Kirchen sicher. Trotzdem stellen wir uns ein weiteres Mal unserer gesellschaftlichen Verantwortung und bleiben solidarisch. Es gibt keine ganz richtige und keine ganz falsche Entscheidung, aber in Abwägung aller Argumente, haben wir uns entschieden, unserer Linie treu zu bleiben und im Lockdown unseren Beitrag zu leisten, Kontakte auf ein Minimum zu reduzieren.“ Die Pfarrei sagt ab Montag, 29. März bis zum 18. April 2021 alle Gottesdienste ab.

Die dritte Welle fordert neu heraus

Auch das kurzfristig eingeholte „Stimmungsbild“ aus den pastoralen Gremien unterstütze diese Entscheidung, die mit der Nachbarpfarrei St. Clemens abgestimmt ist, sodass es zumindest im Oberhausener Norden eine gemeinsame Vorgehensweise gibt. „Seit über einem Jahr bestimmt ein Virus unseren Alltag, ja unser Leben. Wir alle sind müde und wünschen uns nichts mehr als etwas Normalität. Einfach mal wieder unbeschwert mit Freunden treffen oder mit Freundinnen einen Kaffee trinken gehen, was wäre das schön. Und wir wissen, das wird bald wieder möglich sein, aber noch nicht heute“, betont auch Wichmann. „Mutationen und die sogenannte dritte Welle fordern uns neu heraus.“

Die Pfarrei bietet Livestream- und Zoom-Gottesdienste für Festtage an Vorbereitung. Auch Anleitungen für Hausgottesdienste liegen in den Kirchen aus. „Ostern kann also gefeiert werden – nur anders“, so Wichmann. „Ostern fällt nicht aus, Jesus wird auferstehen.“  Mit vielen kreativen Angeboten will die Pfarrei  auch dieses Osterfest  besonders machen. Alle Informationen zu  Hausgottesdiensten, Online-Angeboten und anderen Aktionen finden Sie auf der Website von St. Pankratius  und in unseren Schaukästen. Außerdem stehen die  Kirchen weiterhin zum persönlichen Gebet offen.

Absage in Herz Jesu zunächst bis zum 14. April

Auch der Krisenstab der Pfarrei Herz Jesu im Oberhausener Süden hat aufgrund der anhaltend hohen Corona-Infektionszahlen die Absage der Präsenzgottesdienste beschlossen. Bis zunächst zum 14. April 2021, also auch über die Osterfeiertage, werden in der Pfarrei Herz Jesu, Oberhausen alle Präsenzgottesdienste der Pfarrgemeinde abgesagt. Das gilt für die Kirchen Herz Jesu, St. Joseph, St. Antonius und St. Peter. Ebenfalls können weiterhin keine Treffen der Gruppen und Verbände in den Gemeindehäusern stattfinden.

Die Kirchen sind für das persönliche Gebet zu den normalen Messzeiten an den Sonn- und Feiertagen in der Karwoche (auch zu den Vorabendmessen) geöffnet. Ein Kommunionempfang kann ermöglicht werden. In den Kirchen liegen Anregungen für das Glaubensleben in schriftlicher Form bereit und weitere Gottesdienste werden auch digital angeboten. Selbstverständlich sind die katholischen Seelsorgerinnen und Seelsorger auch im Lockdown erreichbar und stehen u.a. für persönliche Gespräch und die Beichte zur Verfügung.