Hilfswerk: Kinder besser vor Armut schützen

Der Anteil der Kinder und Jugendlichen in Hartz-IV-Haushalten bleibt nach Erkenntnissen des Deutschen Kinderhilfswerks auf einem hohen Niveau.
Berlin – Der Anteil der Kinder und Jugendlichen in Hartz-IV-Haushalten bleibt nach Erkenntnissen des Deutschen Kinderhilfswerks auf einem hohen Niveau. Derzeit liege der Anteil der unter 18-Jährigen in Hartz-IV-Bedarfsgemeinschaften bei 33,1 Prozent, teilte die Initiative am Donnerstag in Berlin mit. Vor fünf Jahren habe dieser Wert noch bei 32,4 Prozent, im letzten Jahr bei 33,9 Prozent gelegen.

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Der Anteil der Kinder und Jugendlichen in Hartz-IV-Haushalten bleibt nach Erkenntnissen des Deutschen Kinderhilfswerks auf einem hohen Niveau. Derzeit liege der Anteil der unter 18-Jährigen in Hartz-IV-Bedarfsgemeinschaften bei 33,1 Prozent, teilte die Initiative am Donnerstag in Berlin mit. Vor fünf Jahren habe dieser Wert noch bei 32,4 Prozent, im letzten Jahr bei 33,9 Prozent gelegen.

Hilfswerk fordert Gesamtstrategie

Zum Jahresende 2020 seien von 5,6 Millionen Personen in Bedarfsgemeinschaften mehr als 1,8 Millionen Kinder und Jugendliche gewesen. Deshalb braucht es aus Sicht der Kinderrechtsorganisation dringend eine Gesamtstrategie zur Bekämpfung der Kinderarmut in Deutschland und eine bedarfsgerechte Kindergrundsicherung.

„Die von der Bundesregierung in der Corona-Pandemie bisher auf den Weg gebrachten finanziellen Unterstützungsleistungen für Familien mit Kindern sind ein Schritt in die richtige Richtung, damit nicht noch mehr Kinder auf Hartz-IV-Leistungen angewiesen sind“, erklärte das Hilfswerk. Den Status Quo an dieser Stelle zu halten, reiche aber nicht aus. „Jeder dritte Hartz-IV-Empfänger ist ein Kind, obwohl ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung in Deutschland nur bei rund 16 Prozent liegt.“

Gesellschaftliche Teilhabe absichern

„Mittelfristig kann die Lösung nur sein, die gesellschaftliche Teilhabe jedes Kindes eigenständig und unabhängig von der Hartz-IV-Gesetzgebung abzusichern“, betonte Thomas Krüger, Präsident des Kinderhilfswerkes. Die Organisation fordert für die Dauer der Corona-Krise einen pauschalen Mehrbedarfszuschlag in der Grundsicherung von 100 Euro pro Kopf und Monat. Damit sollten zusätzliche Bedarfe durch wegfallende Schul- und Kitaessen, Preissteigerungen bei Obst und Gemüse, Mehrausgaben für Hygieneartikel und Masken oder Spielzeug und Bücher für Kinder im Lockdown finanziert werden.

Unabhängig von der Corona-Pandemie tritt das Kinderhilfswerk für die Einführung einer bedarfsgerechten Kindergrundsicherung nach dem Modell des Bündnisses Kindergrundsicherung ein, die den bestehenden Familienlastenausgleich ablöst, bestehende kindbezogene Leistungen bündelt und das soziokulturelle Existenzminimum von Kindern unabhängig von den finanziellen Möglichkeiten der Familie, der Familienform und dem bisherigen Unterstützungssystem bedarfsgerecht gewährleiste.

kna