Juden in Deutschland erleichtert über AfD-Abschneiden

Jüdische Vertreter in Deutschland haben sich über das Abschneiden der AfD bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt erleichtert gezeigt.
Jüdische Vertreter in Deutschland haben sich über das Abschneiden der AfD bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt erleichtert gezeigt.

Präsident Dr. Josef Schuster –Foto: Thomas Lohnes für Zentralrat der Juden

Jüdische Vertreter in Deutschland haben sich über das Abschneiden der AfD bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt erleichtert gezeigt. Die ersten Hochrechnungen ließen hoffen, erklärte der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, am Sonntagabend. „Es ist ein Sieg der Demokratie. Die Landesregierung kann definitiv ohne die AfD gebildet werden.“

Schuster: Ergebnis der AfD nicht auf die leichte Schulter nehmen

Dennoch sollte niemand das Ergebnis der AfD auf die leichte Schulter nehmen, so Schuster. „Mehr als jeder fünfte Wähler hat für die in meinen Augen rechtsextreme Partei gestimmt.“ Die Landespolitik müsse in den nächsten fünf Jahren alles daran setzen, die AfD-Wähler für die demokratischen Werte zurückzugewinnen und zivilgesellschaftliche Initiativen zu stärken, die sich gegen Rechtsextremismus engagieren. „Ziel muss es bleiben, die AfD wieder aus den Parlamenten zu verbannen.“

Die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, erklärte: „Ich freue mich sehr, dass es dem demokratischen Lager in Sachsen-Anhalt gelungen ist, den größtmöglichen politischen Unfall in Form eines Wahlsiegers AfD zu verhindern.“ Knobloch unterstrich zugleich, dass das Erreichen dieses Minimalziels auf Dauer nicht ausreichend sein könne: „Es kann nicht sein, dass wir uns immer wieder von einer Wahl, bei der der schlimmste Fall gerade noch einmal abgewendet werden konnte, zur nächsten hangeln. Wenn eine „rechtsextreme Partei“ zweitstärkste Kraft in einem deutschen Landtag werde, brauche es eine klare Antwort.

Klar gewonnen

Nach dem vorläufigen Endergebnis  hat die CDU mit ihrem Ministerpräsidenten Reiner Haseloff die Wahl mit 37,1 Prozent klar gewonnen. Zweiter ist die Afd mit 20,8 Prozent, deutlich weniger als ihr Rekordergebnis von 2016 (24,3 Prozent). Es folgen Linke (11), SPD (8,4), FDP (6,4) und Grüne (5,9).

kna