Im ersten Halbjahr 2021 wurden in Nordrhein-Westfalen 206 antisemitische Straftaten begangen.
Köln – Im ersten Halbjahr 2021 wurden in Nordrhein-Westfalen 206 antisemitische Straftaten begangen. Dies geht aus einem Bericht der Landesregierung hervor, der dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Dienstag) vorliegt. Dabei ging es vor allem um Volksverhetzungs-, Beleidigungs- und Propagandadelikte, aber auch um Sachbeschädigung, Bedrohung und in drei Fällen um Körperverletzung. Etwa die Hälfte der Taten sei von Personen aus dem rechtsextremistischen Spektrum verübt worden, 70 Fälle seien dem „Phänomenbereich ausländische Ideologie“ zuzuordnen, heißt es in der Antwort des NRW-Innenministeriums auf Anfrage der AfD-Fraktion im Landtag. Im gesamten Vorjahr hatte die Zahl der Fälle bei 276 gelegen.
Im Mai dieses Jahres hatte es in Deutschland in mehreren Städten antisemitische und anti-israelische Ausschreitungen gegeben. Zuvor war der Gaza-Konflikt zwischen militanten Palästinensern und Israel wieder eskaliert. Vom 10. bis zum 21. Mai wurden in NRW in diesem Zusammenhang etwa 90 antisemitische Straftaten gemeldet, teilte das Innenministerium mit. Die 276 Fälle im Jahr 2020 hatten einen Rückgang bedeutet, es waren 39 Straftaten weniger als im Vorjahr.