Volles Programm bei Vollversammlung des Synodalen Wegs

Auf der nächsten Vollversammlung des kirchlichen Reformdialogs vom 30. September bis zum 2. Oktober in Frankfurt sollen die Delegierten über 16 Papiere beraten.
Auf der nächsten Vollversammlung des kirchlichen Reformdialogs vom 30. September bis zum 2. Oktober in Frankfurt sollen die Delegierten über 16 Papiere beraten.

Volles Programm bei der nächsten Vollversammlung des Synodalen Wegs: 16 Papiere sollen beraten werden. (Symbolfoto: Synodaler Weg/Malzkorn)

Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Synodalen Wegs steht eine Menge Arbeit ins Haus. Auf der nächsten Vollversammlung des kirchlichen Reformdialogs vom 30. September bis zum 2. Oktober in Frankfurt sollen die Delegierten über 16 Papiere beraten. Das gaben die Organisatoren am Montag in Bonn bekannt. Die Synodalversammlung ist das oberste Organ des Synodalen Wegs. Schwerpunktthemen der 2019 von den katholischen Bischöfen in Deutschland mit dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) gestarteten Initiative sind die Sexualmoral, die priesterliche Lebensform, Macht und Gewaltenteilung sowie die Rolle von Frauen in der Kirche. Coronabedingt konnten sich die Mitglieder der Synodalversammlung bislang erst einmal persönlich treffen.

Möglicherweise steht manchem Teilnehmer trotz der derzeit herbstlichen Temperaturen schon der Schweiß auf der Stirn. Am Montag haben die Organisatoren das Programm der zweiten Vollversammlung des Synodalen Wegs der katholischen Kirche in Deutschland bekanntgegeben. Nicht weniger als 16 Papiere stehen zwischen dem 30. September und dem 2. Oktober in Frankfurt zur Abstimmung. Eine Menge Stoff für die 230 Mitglieder des höchsten Gremiums bei dem vor knapp zwei Jahren gestarteten Reformprojekt. Doch das ist nicht die einzige Herausforderung, vor der der Synodale Weg steht. Da sind zum Beispiel etlichen Personalwechsel an der Spitze. Ende September wird Thomas Sternberg letztmals als Mitglied des Präsidiums das Erneuerungsvorhaben repräsentieren. Im Spätherbst legt der 69-Jährige sein Amt als Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) nieder und verliert damit seine Führungsrolle beim Synodalen Weg. Aktuell ist offen, wer ihm folgt.

Der Münchner Kardinal Reinhard Marx, neben Sternberg Mit-Initiator des Synodalen Weges, ist bereits seit Frühjahr 2020 nicht mehr an der Spitze, weil er nicht erneut das Amt des Vorsitzenden der Bischofskonferenz bekleiden wollte. An seiner Stelle leitet nun der Limburger Bischof Georg Bätzing die Konferenz und ist damit zugleich Co-Vorsitzender beim Reformdialog. Auch auf der administrativen Ebene der kirchlichen Spitzenorganisationen standen zuletzt einschneidende Wechsel an: Beate Gilles wurde Anfang Juli als erste Generalsekretärin der Bischofskonferenz Nachfolgerin von Pater Hans Langendörfer, der ein Vierteljahrhundert im Amt war. Und Marc Frings leitet erst seit dem Vorjahr als Generalsekretär das Zentralkomitee der Laienkatholiken, das zuvor rund zwei Jahrzehnte Stefan Vesper geführt hatte. An beiden Positionen ging viel Know-how verloren.

Einen Wechsel gab es auch in der Öffentlichkeitsarbeit, nachdem Theodor Bolzenius Ende 2020 – ebenfalls nach Jahrzehnten – seinen Job als Kommunikationsverantwortlicher des ZdK an den Nagel gehängt hatte. Für die Außendarstellung des Projekts ist jetzt neben Matthias Kopp, dem Pressesprecher der Bischofskonferenz, als Bolzenius-Nachfolgerin Britta Baas zuständig. Einen Verlust bedeutet der frühe Tod des kürzlich verstorbenen Jesuiten Bernd Hagenkord. Als Geistlicher Begleiter des Synodalen Wegs gab er sowohl nach innen wie nach außen „wertvolle Denkanstöße“, wie es Bätzing formulierte.

Aus alledem ergeben sich Fragen: Wie wichtig ist personelle Kontinuität in einer Zeit, in der nicht nur medial Ideen und Initiativen mit Köpfen verbunden und erzählt werden? Wie stark sind die Reibungsverluste, wenn sich an allen Schaltstellen des Synodalen Weges neue Personen erst einmal kennenlernen, Vertrauen aufbauen und miteinander arrangieren müssen? Zumal der Synodale Weg für die Akteure nur eine Baustelle von vielen ist. So muss Frings zusätzlich den Umzug der ZdK-Zentrale von Bonn in die Hauptstadt stemmen. Gilles muss sich als erste Frau in dem Amt in einer Bischofskonferenz einfinden, in der neben offenkundigen Meinungsverschiedenheiten aus unterschiedlichsten Gründen bei rund einer Handvoll Bischöfe offen ist, ob sie überhaupt an der Synodalversammlung teilnehmen.

Exakt in der Woche vor der zweiten Synodalversammlung steht in Fulda das Herbsttreffen der Bischöfe an – für Gilles die Premiere. Sie und Bätzing müssen eine Position zur Frage entwickeln, wie sich die Konferenz zu der Vorgabe von Papst Franziskus verhalten will, auf Weltebene einen synodalen Prozess zu starten. „Wo geht’s jetzt lang?“ lautet die Frage – auf die es bislang wenig konkrete Antworten gibt. Eine gewisse Ratlosigkeit machte sich allenthalben breit. Der Augsburger Bischof Bertram Meier warnte bereits vor Hektik: „Warten wir ab, welche Auswirkungen der Impuls des Papstes hat, der für die ganze Welt wünscht, sich synodal aufzumachen“. Im Ständigen Rat der Ortsbischöfe stand dem Vernehmen nach bei ihrer Sitzung im Sommer nicht zur Debatte, das deutsche Reformprojekt zu beenden. Dafür ist binnenkirchlich auch zu viel Dr