Das Kolpingwerk Deutschland hat sich hinter die Reformbestrebungen des Synodalen Wegs gestellt.
Köln – Das Kolpingwerk Deutschland hat sich hinter die Reformbestrebungen des Synodalen Wegs gestellt. „Der Aufbruch der Kirche muss so gestaltet sein, dass er den Reichtum der Tradition genauso ernst nimmt wie die Zeichen der Zeit“, heißt es in einer Erklärung, die die Organisation am Sonntag bei ihrer Bundesversammlung in Köln verabschiedete. Auch unterstütze man das Anliegen, die Ergebnisse des Reformprozesses in Deutschland in die weltkirchliche Diskussion einzubringen. Die Erklärung trägt den Titel „Teilhabe und Mitverantwortung – positive Erfahrungen für eine Kirche in der Mitte unserer Gesellschaft“.
Bei der zweiten Synodalversammlung in Frankfurt sei freimütig und in respektvoller Atmosphäre diskutiert worden, schreibt das Kolpingwerk weiter. Dieser Geist wecke Hoffnung auf Veränderungen. „Die katholische Kirche in Deutschland braucht einen Weg der Umkehr und Erneuerung! Dabei muss die gelebte Gottes- und Nächstenliebe im Zentrum stehen, und nicht die unversehrte Bewahrung der Institution Kirche oder die Rettung von Machtstrukturen“, so die Erklärung.
Ein Ziel des Kolpingwerks sei es, eigene praktische Erfahrungen in den Reformprozess einzubringen, hieß es weiter. Dazu zählten Teilhabe und Begegnung auf Augenhöhe, etwa zwischen ehren- und hauptamtlichen Kräften: „Wo Partizipation und Transparenz gelebt werden, dort wachsen Identifikation, Akzeptanz und Vertrauen.“ Auch stünden Priester, Laien und Diakone innerhalb der Organisation gemeinsam in der Verantwortung. Zudem sei das Engagement von Frauen und Mädchen „unverzichtbar“, und das Kolpingwerk setze sich für Geschlechtergerechtigkeit in Gesellschaft und Kirche ein.
Weiter hält die Erklärung fest: „Im Bekenntnis zur Synodalität und zu einem offenen und transparenten Diskurs wird die Zukunft der katholischen Kirche in der Mitte der Gesellschaft liegen, wird sie ihren Auftrag der Evangelisierung – nah und im Dienst an den Menschen und mit offenem Blick auf die Nöte der Zeit – erfüllen können. Die notwendigen Reformen mit der Schaffung belastbarer Strukturen dürfen dabei nicht gegen bloße geistliche Erneuerung ausgespielt werden.“
Christoph Huber neuer Generalpräses von Kolping International
Christoph Huber (53), Landespräses im Kolpingwerk Bayern, ist neuer Generalpräses des weltweit tätigen katholischen Sozialverbands. Er wurde am Samstag beim Generalrat mit großer Mehrheit von 37 Delegierten aus 29 Ländern für zehn Jahre zum obersten Repräsentanten des Internationalen Kolpingwerks gewählt, wie dieses in Köln mitteilte. Damit ist Huber der zehnte Nachfolger Adolph Kolpings, der den Verband vor 170 Jahren gründete.
Huber folgt auf Ottmar Dillenburg, der nach Ablauf seiner zehnjährigen Amtszeit nicht erneut als Generalpräses kandidierte. Er kehrt in sein Heimatbistum Trier zurück, wo er zum Leitenden Priesterreferenten und Leiter der Abteilung „Seelsorge und Pastorales Personal“ im Bischöflichen Generalvikariat berufen wurde. Weiter wurde bei der Sitzung, die pandemiebedingt digital stattfand, Markus Demele (42) für weitere sechs Jahre im Amt des Generalsekretärs von KolpingInternational bestätigt, das er seit 2012 innehat.
Hubers offizielle Amtseinführung als Generalpräses erfolgt am 4. Dezember, dem Kolping-Gedenktag, mit einem Festgottesdienst in der Kölner Minoritenkirche. Das Kolpingwerk hat rund 400.000 Mitglieder in 60 Ländern und fördert Entwicklungsprojekte in mehr als 40 Ländern.
„Es ist mir eine Freude und Ehre, den Kolpinggeschwistern weltweit als Generalpräses zu dienen“, erklärte Huber, dem Papst Benedikt XVI. 2012 den Titel eines Monsignore verlieh. „Dabei möchte ich den Wert der Gemeinschaft in den Mittelpunkt stellen, die ich bei Kolping immer erlebe. Wir sind Kolping – alle miteinander.“ Dies zu fördern, müsse das erste Ziel sein. „Und aus der Gemeinschaft erwächst unsere Wirksamkeit in Projekten und Aktionen. Wenn wir weltweit eng zusammenstehen, führt uns Adolph Kolping in eine gute Zukunft“, so der gewählte Generalpräses.