Der Vorsitzende des Bundes katholischer Unternehmer (BKU), Ulrich Hemel, begrüßt die geplante 3G-Regel am Arbeitsplatz, sieht aber auch noch viele offene Fragen.
Köln – Der Vorsitzende des Bundes katholischer Unternehmer (BKU), Ulrich Hemel, begrüßt die geplante 3G-Regel am Arbeitsplatz, sieht aber auch noch viele offene Fragen. Der Plan, nur geimpften, genesenen und frisch getesteten Arbeitnehmern den Zugang zum Unternehmen zu erlauben, schaffe „mehr Klarheit als wir jetzt haben“, sagte er dem Kölner katholischen Portal domradio.de (Freitag): „Ob die Klarheit vollständig ist, ist eine andere Frage.“
Unklar sei zum Beispiel noch, wie oft getestet werden müsse, zumal dies auch mit erheblichem Aufwand verbunden sein könne, der bisher „wirklich einseitig auf den Arbeitgeber verteilt“ werde. In der Frage, ob Arbeitgeber ihre Arbeitnehmer fragen dürfen, ob sie geimpft sind oder nicht, geht aus Hemels Sicht „Gesundheitsschutz vor Datenschutz“.
Hemel: Wer sich weiterhin nicht impfen lasse, müsse auch die Folgen tragen
Wer sich weiterhin nicht impfen lasse, müsse auch die Folgen tragen, fügte Hemel hinzu: „Hier scheint mir eine Lohnfortzahlung tatsächlich ungerecht zu sein. Denn das würde ja bedeuten, dass ich dann, wenn ich mich nicht impfen lasse, mein Gehalt bekomme, aber gar nicht zu arbeiten brauche. Das scheint mir merkwürdig zu sein.“
Auf Unternehmen, in denen dann viele Arbeitskräfte ausfallen würden, sieht Hemel große Probleme zukommen: „Wir haben einen Fachkräftemangel. Wir haben durchaus auch Situationen, wo Menschen sich ganz leicht anders orientieren können. Das verschärft die Lage und es mindert tatsächlich die Leistungsfähigkeit unseres volkswirtschaftlichen Systems.“ Der Theologe und Unternehmensberater Ulrich Hemel (65) bewirbt sich neben der Sozialwissenschaftlerin Irme Stetter-Karp (65) am heutigen Freitag um die Nachfolge des scheidenden Präsidenten Thomas Sternberg (69) an der Spitze des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK).