Zehn Ortsverbände der Caritas im Bistum Essen fordern eine konsequente Aufarbeitung des Missbrauchs in der katholischen Kirche sowie eine Öffnung des kirchlichen Arbeitsrecht.
Essen – Zehn Ortsverbände der Caritas im Bistum Essen fordern eine konsequente Aufarbeitung des Missbrauchs in der katholischen Kirche sowie eine Öffnung des kirchlichen Arbeitsrecht. „Das systematische Versagen vieler kirchlicher Verantwortlicher in der Vergangenheit stellt die Identifikation mit uns als kirchlichem Arbeitgeber mitunter auf eine harte Probe“, teilten die Ortsverbände am Freitag in Essen mit. Es brauche „kompromisslose“ personelle Konsequenzen. Die Perspektive der Betroffenen müsse „konsequent“ berücksichtigt werden.
Die Stellungnahme haben unter anderem die Vorstände der Caritas-Ortsverbände aus Essen, Bottrop, Bochum, Duisburg, Gelsenkirchen und Oberhausen unterzeichnet. Die Diskriminierung queerer Mitarbeitenden müsse beendet werden, forderten sie. Das englische Wort „queer“ ist ein Sammelbegriff für sexuelle Minderheiten. Unter ihnen stellen Menschen mit homosexueller Orientierung die größte Gruppe dar.
Es brauche zudem veränderte kirchliche Strukturen, hieß es. Dazu zählten auch eine „Teilung der Macht“, eine „wirksame Kontrolle kirchlicher Hierarchien durch Laien“ sowie eine Weiterentwicklung der katholischen Sexualmoral. Zudem forderte der Zusammenschluss das Diakonat für die Frau, um mehr Gleichberechtigung von Männern und Frauen in der Kirche zu schaffen.
Aktuell tagt in Frankfurt die Vollversammlung des katholischen Reformprojekts Synodaler Weg. Die Teilnehmenden beraten vor allem über die Themen Sexualmoral, Rolle der Frauen, priesterliches Leben sowie Macht.