Bischöfe wollen Arbeitsrecht nicht überhastet verändern

Die deutschen katholischen Bischöfe wollen die Vorschriften des kirchlichen Arbeitsrechts für ihre Angestellten ohne Hast reformieren.
Bischöfe wollen Arbeitsrecht nicht überhastet verändern

Bischof Dr. Georg Bätzing auf der Abschlusspressekonferenz der dritten Synodalversammlung des Synodalen Weges. –FOTO: SYNODALER WEG / MAXIMILIAN VON LACHNER

 Die deutschen katholischen Bischöfe wollen die Vorschriften des kirchlichen Arbeitsrechts für ihre Angestellten ohne Hast reformieren. Das kündigte der Limburger Bischof Georg Bätzing, zum Auftakt der von ihm geleiteten Frühjahrsvollversammlung der Bischofskonferenz an. Bätzing betonte, es werde eine gründliche und tragfähige Lösung angestrebt. Eine grundlegende Änderung hatte vor einem Monat die Vollversammlung des Synodalen Wegs in Frankfurt gefordert.

Im Grundsatz gehe es darum, den Menschen im kirchlichen Dienst nicht mehr Vorschriften für die persönliche Lebensführung zu machen, sondern gemeinsame Werte und Ziele zu definieren. Auf diese müssten sich dann beide Seiten im kirchlichen Arbeitsverhältnis verpflichten, erklärte Bätzing. Erste konkrete Beschlussvorlagen erwarte er vom Ständigen Rat der Bischöfe im Juni. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz wies darauf hin, dass die nun angestrebten Veränderungen des kirchlichen Arbeitsrechts eine Fortsetzung früherer Reformen seien. Die Bischöfe hatten in den vergangenen Jahren schrittweise bereits wiederverheiratet Geschiedene zum Kirchendienst zugelassen.

Bislang sah die sogenannte kirchliche Grundordnung vor, dass der Familienstand und die öffentlich bekannte sexuelle Orientierung als entscheidend für die Loyalität kirchlicher Angestellter gewertet werden konnte. In der Praxis konnte etwa ein Dienstverhältnis gekündigt werden, wenn ein Betroffener eine homosexuelle Ehe oder Partnerschaft einging. Dagegen hatte es immer wieder Proteste gegeben, zuletzt in der bundesweiten Aktion “Out in Chuch” Ende Januar, in der sich mehr als hundert Menschen im kirchlichen Dienst als queer lebend geoutet hatten. Bätzing kündigte an, er werde am Rande der Vollversammlung auch eine Delegation dieses Aktionsbündnisses empfangen. Sie wollen 110.000 Unterschriften unter eine Petition mit den Anliegen der Initiative übergeben.

kna