Jugend: Klimawandel als größte Bedrohung

Junge Menschen in Europa fühlen sich stärker durch den Klimawandel bedroht als durch den Krieg in der Ukraine oder die Corona-Pandemie.

Jugend: Klimawandel als größte Bedrohung

Symbolfoto: _Marion/Pixabay

Junge Menschen in Europa fühlen sich stärker durch den Klimawandel bedroht als durch den Krieg in der Ukraine oder die Corona-Pandemie. Das geht aus einer aktuellen Jugendstudie der Tui-Stiftung hervor, die am Donnerstag in Berlin vorgestellt wurde. Dafür wurden im April mehr als 6.000 Menschen zwischen 16 und 26 Jahren in Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Spanien, Italien, Griechenland und Polen befragt. Laut der Stiftung gaben 76 Prozent der Teilnehmenden an, sich etwas oder stark durch den Klimawandel bedroht zu fühlen. 64 Prozent nahmen den Krieg als Bedrohung war, 50 Prozent die Pandemie.

Mehr als jeder zweite Jugendliche (52 Prozent) findet den Angaben zufolge, dass die EU-Länder den Kampf gegen den Klimawandel höher priorisieren sollten als Energieunabhängigkeit. 39 Prozent bewerteten den Kampf gegen den Klimawandel höher als Maßnahmen für mehr Wirtschaftswachstum. Jedoch zeige sich hier im Zeitvergleich in fast allen untersuchten Ländern ein rückläufiger Trend, so die in Hannover ansässige Stiftung. Während etwa in Deutschland im vergangenen Jahr noch 47 Prozent der Befragten dem Klimawandel den Vorrang gegeben hätten, täten dies nun nur noch 36 Prozent. Die Befragung wurde von dem Meinungsforschungsinstitut YouGov durchgeführt.

Bei der Priorisierung der Klimaschutzmaßnahmen spielten weder Geschlecht, Bildungsstand, Wohnort noch Lebensstandard eine Rolle, sagte der Sozialwissenschaftler Marcus Spittler von der Humboldt-Universität Berlin. “Junge Europäerinnen und Europäer sind sich der Dringlichkeit bewusst, mit der Lösungen für das Klima gefunden werden müssen.” Allerdings zeichneten sich Differenzen zwischen den einzelnen Ländern ab. So seien in Spanien, Polen, Italien und Griechenland Themen wie Arbeitslosigkeit und Sozialpolitik für junge Menschen deutlich wichtiger.

kna