Ahrtor-Friedhof in Ahrweiler wird nach Flut erneuert

Der stark flutbeschädigte Ahrtor-Friedhof in Bad Neuenahr-Ahrweiler wird renoviert und teils neu angelegt.

Ahrtor-Friedhof in Ahrweiler wird nach Flut erneuert

Grabstein (Symbolfoto: pixabay)

Der stark flutbeschädigte Ahrtor-Friedhof in Bad Neuenahr-Ahrweiler wird renoviert und teils neu angelegt. „Wir rechnen damit, im Herbst mit den nötigen Bauarbeiten zu beginnen“, sagte Projektleiter Eberhard Neumann von der Aufbaugesellschaft Bad Neuenahr-Ahrweiler der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Den Planungen zufolge könnte er 2025 fertig sein. Der Friedhof wurde bei dem Hochwasser im Juli 2021 stark verwüstet, Grabmale zerstört und Grabstätten an der Oberfläche teilweise bis zur Unkenntlichkeit beschädigt.

Historische Friedhofsmauer wird erneuert

Bei den Sanierungsarbeiten wird nun zum einen die 600 Meter lange Friedhofsmauer erneuert, weil weite Teile der historischen Mauer bei der Flutkatastrophe weggespült wurden. Zum Schutz vor möglichen künftigen Hochwassern wird die Mauer verstärkt. Neu ist, dass in Teilen der Friedhofsmauer Nischen entstehen, in denen Graburnen Platz finden.

Auch die stark beschädigte Friedhofskapelle wird renoviert. Die Friedhofswege müssen laut Neumann neu aufgebaut werden, weil der Boden vielfach mit Schadstoffen durchtränkt sei. Die Aussegnungshalle und das Betriebsgebäude sind nach der Flut ein Totalschaden und werden neu und anders gebaut.

Die Sachkosten für die Bauarbeiten am Friedhof werden derzeit mit mindestens sechs Millionen Euro angegeben. Aufgrund der aktuellen Marktlage seien Preissteigerungen zu erwarten, so Neumann.

„Ahrtor-Friedhof hat einen hohen Stellenwert“

„Der Ahrtor-Friedhof hat in der Bevölkerung einen außerordentlich hohen Stellenwert“, betonte der Ingenieur. „Er ist Stätte der Begegnung, der Besinnung und der Trauer.“ Viele Leute träfen sich tagsüber auf dem Friedhof, auch weil er zentral liege.

Während der Arbeiten wird der Friedhof weiter genutzt. „Das wird keine alltägliche Baustelle wie auf einer Straße“, sagte Neumann. Es gelte, bei den Bauarbeiten der Würde des Ortes Rechnung zu tragen.

Während einige Gräber bereits bepflanzt und wieder in Ordnung gebracht wurden, sehen einzelne Gräber noch recht verwahrlost aus. Neumann hat dafür eine Erklärung: Die Wiederherstellung der privaten Grabanlagen sei nicht vom Aufbaufonds gedeckt; Privatpersonen müssten dafür selbst aufkommen, sagt er. Friedhofsinitiativen und -verbände suchten aktuell nach Möglichkeiten der Unterstützung.

kna