Eberhard Karls Universität behält ihren Namen

Die Tübinger Eberhard Karls Universität behält ihren Namen.

Eberhard Karls Universität behält ihren Namen

Neue Aula der Universität Tübingen (Foto: Friedhelm Albrecht/Universität Tübingen)

Die Tübinger Eberhard Karls Universität behält ihren Namen. Der Senat der Hochschule lehnte am Donnerstag einen Antrag von Studierenden auf Umbenennung ab. Für eine Streichung der beiden Personen stimmten 15 Senatsmitglieder, dagegen waren 16, und 2 enthielten sich, wie die Uni mitteilte. Für eine Umbenennung wäre eine Zweidrittelmehrheit notwendig gewesen.

Graf Eberhard, der Gründer der Uni, gilt als Antisemit, Herzog Karl Eugen, der seinen ersten Namen hinzufügte, soll Männer als Soldaten ins Ausland verkauft haben. Rektor Bernd Engler sagte nach der Entscheidung, die Uni wende sich seit Jahrzehnten gegen Antisemitismus, Rassismus und die Benachteiligung von Minderheiten. Der Name der Uni habe nie eine „unkritische Würdigung“ beider bedeutet. Sie hätten Bedeutendes für die Universität geleistet, seien aber „Menschen mit Fehlern“ gewesen. Engler bat alle, die jetzt getroffene Entscheidung zu respektieren. Eine jahrelange Diskussion hätte die Universität gespalten.

Engler erklärte, die Geschichte jüdischen Lebens und jüdischer Kultur in Südwestdeutschland müsse stärker erforscht werden. Deshalb wolle die Hochschule einen Lehrstuhl für jüdische Geschichte einrichten. Die Aufarbeitung könne so „in eine neue Phase treten“. Eine Historiker-Kommission der Uni hatte im Mai eine „breite und offene Diskussion“ über die Beibehaltung des Namens gefordert und erklärt: „Eine Entscheidung, ganz gleich, wie sie ausfällt, wird für Unmut und Widerspruch sorgen.“

kna