Bischof Genn fordert weiter Neubewertung von Sexualität

Münsters katholischer Bischof Felix Genn plädiert weiter für Reformen in der katholischen Sexuallehre.
Münster/Frankfurt – Münsters katholischer Bischof Felix Genn plädiert weiter für Reformen in der katholischen Sexuallehre. Er habe für den bei der Frankfurter Synodalversammlung vorgelegten Grundlagentext zu "Leben in gelingenden Beziehungen - Grundlinien einer erneuerten Sexualethik" gestimmt, heißt es in einer am Freitagabend veröffentlichten Erklärung des Bischofs. "Denn es ist problematisch, wenn Sexualität vor allem als sündhaft angesehen wird und wenn über Sexualität nicht gesprochen werden kann."

Bischof Felix Genn(Foto: pbm)

Münsters katholischer Bischof Felix Genn plädiert weiter für Reformen in der katholischen Sexuallehre. Er habe für den bei der Frankfurter Synodalversammlung vorgelegten Grundlagentext zu „Leben in gelingenden Beziehungen – Grundlinien einer erneuerten Sexualethik“ gestimmt, heißt es in einer am Freitagabend veröffentlichten Erklärung des Bischofs. „Denn es ist problematisch, wenn Sexualität vor allem als sündhaft angesehen wird und wenn über Sexualität nicht gesprochen werden kann.“

Genn verwies darauf, dass er im Bistum Münster bereits im Juni eine Stelle für Sexuelle Bildung eingerichtet habe. „Wenn ich sexuellen Missbrauch verhindern möchte, dann muss ich offener und qualifizierter über Sexualität sprechen können und muss weg von einer rigiden Sexualmoral“, betonte der Bischof. „Hier muss auch das kirchliche Lehramt zu Neubewertungen kommen, die die Erkenntnisse der modernen Sexualforschung und Wissenschaft berücksichtigen.“

Am Donnerstagabend war das Grundsatzpapier für eine Liberalisierung der kirchlichen Sexualmoral an der Sperrminorität der Bischöfe gescheitert. Das hatte zu einer schweren Krise bei der vierten Vollversammlung des Synodalen Wegs geführt.