Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) zeigt Unmut über fehlende konkrete Ergebnisse der Herbstvollversammlung der Bischofskonferenz.
Düsseldorf – Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) zeigt Unmut über fehlende konkrete Ergebnisse der Herbstvollversammlung der Bischofskonferenz. „Ich kann nicht nachvollziehen, weshalb erst jetzt ein unabhängiger Expertenrat eingesetzt werden soll“, erklärte die stellvertretende Bundesvorsitzende Agnes Wuckelt am Freitag in Düsseldorf.
Als „völlig befremdlich“ wertete sie auch Äußerungen des neuen Missbrauchsbeauftragten der Bischöfe, des Aachener Bischofs Helmut Dieser, der mit Blick auf eine mögliche deutschlandweite Studie zu Missbrauch erklärt hatte, der Schwerpunkt dürfe dabei nicht immer weiter allein bei der Kirche liegen; Menschen in anderen Bereichen seien genauso betroffen. Wuckelt sagte dazu: „Bischof Dieser kann doch nicht ernsthaft Missbrauch in unterschiedlichen Institutionen und Verbänden gegeneinander aufwiegen. Jeder einzelne Missbrauch ist einer zu viel.“ Wuckelt appellierte an die Bischöfe, bis zur Frühjahrsvollversammlung konkrete Ergebnisse vorzulegen, wie die sie künftig mit straffälligen Priestern umgehen wollten und wie Missbrauchsfälle verhindert werden könnten.
Wackelt: Bischöfe sollen sich bei Papst für Themen einsetzen
Positiv würdigte die stellvertretende Bundesvorsitzende, dass die Bischöfe sich intensiv mit den Themen und Beschlüssen der jüngsten Synodalversammlung des Reformprozesses Synodaler Weg auseinandergesetzt hätten. „Und es ist auch gut zu hören, dass die Amtsträger ‚Synodalität‘ lernen wollen.“ Wuckelt forderte von den Bischöfen, sich beim Treffen mit Papst Franziskus für die verabschiedeten Texte aus der Synodalversammlung einzusetzen. Insbesondere sollten sie sich für das Thema „Priesterweihe für Frauen“ stark machen und es in der Weltsynode 2023 in aller Deutlichkeit vertreten.
Ein Lob erhalten die Bischöfe von der kfd dafür, dass sie sich ausdrücklich gegen die Äußerung des Schweizer Kurienkardinals Kurt Koch stellen. „Es ist unfassbar, dass ein Kardinal die Diskussionen um die Erneuerungen der katholischen Kirche in Deutschland mit denen in der NS-Zeit vergleicht.“ Es sei daher nur richtig, dass der Bischofskonferenz-Vorsitzende, Bischof Georg Bätzing, eine Beschwerde beim Papst einreichten wolle, sollte dieser Vergleich nicht zurückgenommen werden.