Eltern in den Flutgebieten brauchen Geduld

Der Malteser Hilfsdienst eröffnet in dem von der Flut betroffenen Ort Schleiden ein Angebot speziell für Kinder und Jugendliche.
Eltern in den Flutgebieten brauchen Geduld

Einsatz an der Ahr, 2021. Foto: Malteser Hilfsdienst

Experten raten Eltern von traumatisierten Kindern in den Flutgebieten zu Geduld. Auch mehr als ein Jahr nach der Flutkatastrophe von Juli 2021 gebe es Mädchen und Jungen, die etwa bei Regenfällen Panik bekämen oder nachts mit Alpträumen aufwachten, sagte Malteser-Traumatherapeutin Julia Blank am Dienstag der Katholischen Nachrichten-Agentur. Sie empfiehlt, mit der Zeit neue, schöne Augenblicke zu schaffen. Jugendliche könnten zum Beispiel ihr Zimmer neu streichen oder Unternehmungen mit Freunden planen.

Mittlerweile hätten viele Familien eigene Strategien entwickelt, wie sie mit dem Erlebten umgingen, so die Expertin. Beratungsabende und Informationen zum Thema Trauma könnten Eltern helfen, die Reaktion ihrer Kinder – und auch eigene Reaktionen – besser zu verstehen. „Die Ängste ernst nehmen, in kleinen Schritten gucken, was hilft, und das, was richtig gut läuft, weiter ausbauen“, fasste Blank zusammen.

Wichtig sei zudem, „den Erwachsenen zuzuhören, um den Kindern zu helfen“, sagte ihr Kollege Björn Hoff. Auch viele Eltern hätten nach wie vor mit dem Geschehenen zu kämpfen. „Zum Stabilisieren gehört auch, dass die Erwachsenen sich klar sind, wie sie als Ansprechpartner für ihre Kinder da sein können.“

Der Malteser Hilfsdienst eröffnet am Donnerstag ein Angebot speziell für Kinder und Jugendliche in dem von der Flut betroffenen Ort Schleiden in Nordrhein-Westfalen. Das Team, zu dem Blank und Hoff zählen, begleitet derzeit 18 Mädchen und Jungen im Alter zwischen 5 und 17 Jahren.

kna