An Weihnachten ist vielen Menschen die Zeit mit der Familie heilig. Das gilt auch für den Bundespräsidenten und die Bundesminister und -ministerinnen. Über die Feiertage haben manche von ihnen ambitionierte Pläne.
Berlin – Berlin ist in Lichterketten getaucht und die Stadt riecht nach Glühwein. Trotz klirrender Kälte kommen Menschen zusammen und wärmen sich an heißen Tassen die roten Finger. Alle Zeichen stehen auf Weihnachten, auch vor dem Bundestag. Dort erstrahlt eine große Tanne mit hunderten Lichtern. Viele Abgeordnetenbüros sind dagegen schon dunkel, nach der letzten Sitzungswoche drängt es die Politiker nach Hause. Und auch in den Ministerien und im Schloss Bellevue wird zum Ende der Woche Ruhe einkehren. Die Festtage nutzen viele als Auszeit vom sonst durchgetakteten Politik-Alltag.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist an Heiligabend in seiner Heimat Ostwestfalen. Dort feiert er mit seiner Frau Elke Büdenbender ein “traditionelles Weihnachtsfest”. Anschließend geht es für beide gen Süden nach Siegerland zur Familie seiner Frau. Neben einem Gottesdienst stehen auch Weihnachtslieder auf dem Programm.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) verbringt die Feiertage mit ihrem Mann, ihrem Sohn und ihrer Mutter – vor dem Kamin oder bei Spaziergängen draußen. Kulinarisch wird auf Tradition gesetzt: An Heiligabend kommt selbst gemachter Kartoffelsalat auf den Tisch, am ersten Weihnachtsfeiertag wird Gans serviert.
Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) ist Weihnachten zu Hause in Rheinland-Pfalz. An Heiligabend sei es Tradition, “dass ich für die ganze Familie koche und darauf freue ich mich schon sehr”, so der Politiker. Ob es Gans oder etwa Raclette gibt, lässt er offen. Dafür verrät er, dass er sich vorgenommen habe, viel Sport zu treiben und zu musizieren.
Etwas ruhiger wird das Fest bei Christian Lindner (FDP). Hinter ihm liegt das erste Jahr als Finanzminister und eine Sommerhochzeit auf Sylt. Auf der Insel gaben sich der Politiker und Journalistin Franca Lehfeldt im Juli das Ja-Wort. “Nach diesem besonderen Jahr bleiben meine Frau und ich am Heiligen Abend einmal zu zweit mit Gans und Weihnachtsglanz”, erklärt Lindner. Danach sei auch Zeit mit Familie und Freunden eingeplant.
Traditionell, zumindest kulinarisch, geht es bei Bauministerin Klara Geywitz (SPD) zu. “Es gibt vollkommen überraschungsfrei für eine Brandenburgerin Kartoffelsalat und Würstchen”, sagte sie der “Augsburger Allgemeinen”.
Auch Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) hat mit der Zeitung über Weihnachten gesprochen. Demnach taucht Roth an den Festtagen in das Reich der Prinzen, Riesen, Zwerge, Geister und Fabeltiere ein. “Ich schaue mir zu Weihnachten gerne Märchenfilme an”, sagte die Politikerin der Zeitung. Weiter verriet Roth, dass sie als Kind an Heiligabend immer “Wir warten aufs Christkind” geschaut habe – “nachdem wir mit unserem Vater in Babenhausen beim Schlittenfahren waren”.
Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) verbringt das Weihnachtsfest mit ihrer Familie. Dasselbe haben sich auch Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) und Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) vorgenommen. Baerbock wird dann möglicherweise mit ihrem Mann und den beiden Töchtern die selbstgebackenen Schokoplätzchen verzehren, von denen sie in der Adventszeit ein Bild postete.
Auch Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) freut sich vor allem auf die gemeinsame Zeit mit seiner Frau und den beiden Kindern. Eine klare Rollenverteilung scheint es nicht zu geben, denn alle helfen mit: “Wir kochen sehr gern zusammen”, sagt Heil.
Besonders ambitioniert sind die Pläne des Antisemitismus-Beauftragten der Bundesregierung, Felix Klein: “Wir haben ein sehr schönes Heft mit 40 Weihnachtsliedern mit gut gesetzter und spielbarer Klavierbegleitung.” Alle 40 würden an Weihnachten gespielt und gesungen – von “Alle Jahre wieder bis “Zu Bethlehem geboren”. Und auch für das leibliche Wohl sei gesorgt, denn an Heiligabend gebe es traditionell Käsefondue.
Wie hingegen Vize-Kanzler und Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) oder auch Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) ihre Feiertage verbringen, bleibt ein Geheimnis. Und auch Bundeskanzler Olaf Scholz hält es wie seine Vorgängerin Angela Merkel und möchte sich zur stillen und heiligen Nacht lieber nicht äußern.