Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, und der Apostolische Nuntius, Erzbischof Nikola Eterovic trugen sich als Erste in das Kondolenzbuch ein.
Berlin – Vor der Apostolischen Nuntiatur weht die Flagge des Vatikan auf halbmast. Am Montag trugen sich der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, und der Apostolische Nuntius, Erzbischof Nikola Eterovic, als Erste in das Kondolenzbuch für den verstorbenen früheren Papst Benedikt XVI. aus.
Bätzing hinterließ einen Vers aus dem 13. Kapitel des biblischen Briefs an die Hebräer: „Denkt an Eure Vorsteher, die Euch das Wort Gottes verkündet haben, schaut auf das Ende ihres Lebens und ahmt ihren Glauben nach. Jesus Christus ist derselbe, gestern, heute und in Ewigkeit.“ Zudem schrieb der Limburger Bischof einige persönliche Worte in das Kondolenzbuch: „Dankbar und voll Trauer nehmen die Gläubigen aus der deutschen Heimat Abschied von Papst Benedikt XVI.“, schrieb Bätzing. „Und wir wissen, dass er in der Güte und Barmherzigkeit Gottes seine Heimat findet.“
Eterovic hinterließ lediglich die Worte „Requiescat in pacem“ (Er möge in Frieden ruhen) in dem Kondolenzbuch. Es wird noch bis zum Mittwoch für Eintragungen in der Nuntiatur bereit liegen. In den nächsten Tagen wollen sich auch Vertreter der Verfassungsorgane, darunter nach KNA-Informationen auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), in das Gedenkbuch eintragen.
Wie Bätzing vor Journalisten sagte, sei er „beeindruckt und bewegt“ von der großen öffentlichen Anteilnahme am Tod Benedikts. „Sehr viele Menschen nehmen Anteil, schreiben Briefe, zünden in den Kirchen Lichter an“, so Bätzing. Auch die Trauer-Homepage, die die Deutsche Bischofskonferenz im Internet geschaltet habe, sei stark nachgefragt. „Aus Rom sehen wir Bilder der Aufbahrung Benedikts im Petersdom – wir sehen die sterbliche Hülle“, sagte Bätzing.
Die sterbliche Hülle Benedikts bleibe auf der Erde und hoffe auf die Auferstehung. Der Mensch, Priester, Bischof und Papst Joseph Ratzinger bleibe aber bei Gott. Seine Hoffnung sei es, dass er dort seine ewige Heimat gefunden habe, sagte Bätzing.
Neben dem Kondolenzbuch in Berlin liegen weitere Gedenkbücher unter anderem im Dom zu Limburg und am Sitz der Deutschen Bischofskonferenz in Bonn aus. Zudem sind Trauergottesdienste für den früheren Papst in allen Bischofskirchen geplant. Benedikt XVI. war am Samstag im Alter von 95 Jahren in seiner Wohnung im Vatikan gestorben. Er war von 2005 bis 2013 Oberhaupt der katholischen Kirche und damit der erste deutsche Papst seit 482 Jahren.