Mit einem eindringlichen Appell zu Hoffnung und Frieden hat Papst Franziskus sich von den Menschen im Südsudan verabschiedet.
Juba – Mit einem eindringlichen Appell zu Hoffnung und Frieden hat Papst Franziskus sich von den Menschen im Südsudan verabschiedet. In seinen Schlussworten nach der Messe am Sonntag in der Hauptstadt Juba sicherte er den Christen des Landes den Rückhalt der Weltkirche zu. Er und die Führer der anglikanischen und reformierten schottischen Kirche würden alles ihnen Mögliche tun, um Schritte zum Frieden zu fördern. Anglikaner-Primas Justin Welby und der Moderator der Kirche von Schottland, Iain Greenshields, hatten den Papst auf der historisch beispiellosen ökumenischen Friedensmission begleitet.
Der junge ostafrikanische Staat stürzte kurz nach seiner Unabhängigkeit in einen fünfjährigen Bürgerkrieg und kam auch nach einem Friedensschluss 2018 noch nicht zur Ruhe. Vertreibung, Hunger und Naturkatastrophen machen das Land zum Brennpunkt einer der schwersten humanitären Krisen weltweit.
Jubas Erzbischof Stephen Ameyu Martin Mulla erinnerte in seinem Grußwort an die spektakuläre Geste, mit der Franziskus 2019 im Vatikan dem südsudanischen Präsidenten Salva Kiir Mayardit und dessen früherem Rivalen Riek Machar die Füße küsste, um sie um Aussöhnung anzuflehen. Mulla nannte es „entmutigend, dass der Friedensprozess so langsam vorangekommen ist“. Kiir kündigte indessen anlässlich des Papstbesuchs am Freitag an, den unterbrochenen Dialog mit Rebellengruppen wieder aufnehmen zu wollen.
Franziskus sagte in seinen Abschiedsworten, man dürfe „nicht die Chance vergeben, Frieden zu schaffen“. Die Christen des Landes mahnte er mit einem Zitat des kürzlich verstorbenen Papstes Benedikt XVI., die eigene Hoffnung weiterzugeben. Insbesondere im Südsudan stehe die Hoffnung „im Zeichen der Frau“, so das Kirchenoberhaupt. Er wolle „allen Frauen des Landes in besonderer Weise danken und sie segnen“. Gemeinsam mit Zehntausenden überwiegend jungen sudanesischen Gläubigen, von denen die meisten ihr Leben lang nur Konflikte erlebt haben, betete Franziskus auch um Frieden in der Ukraine. Zudem erinnerte er an andere Länder des afrikanischen Kontinents, „wo so viele unserer Brüder und Schwestern im Glauben unter Verfolgung und Gefahr leiden“.