Kirchenvertreter: Kindergrundsicherung wichtig gegen Kinderarmut

Die geplante Kindergrundsicherung ist aus Sicht hochrangiger Kirchenvertreter ein wichtiges Instrument gegen das Problem der Kinderarmut und sollte rasch umgesetzt werden.
Berlin – Die geplante Kindergrundsicherung ist aus Sicht hochrangiger Kirchenvertreter ein wichtiges Instrument gegen das Problem der Kinderarmut und sollte rasch umgesetzt werden. "Als Familienbischof ist es mir ein großes Anliegen, diese Reform zu unterstützen", sagte der katholische Berliner Erzbischof Heiner Koch am Wochenende im RBB. Die Politik müsse sicherstellen, "dass alle Kinder und Jugendliche mit gleichen Lebenschancen aufwachsen können".

Dr. Heiner Koch, Erzbischof von Berlin, Foto: Erzbistum Berlin-Walter Wetzler

Die geplante Kindergrundsicherung ist aus Sicht hochrangiger Kirchenvertreter ein wichtiges Instrument gegen das Problem der Kinderarmut und sollte rasch umgesetzt werden. “Als Familienbischof ist es mir ein großes Anliegen, diese Reform zu unterstützen”, sagte der katholische Berliner Erzbischof Heiner Koch am Wochenende im RBB. Die Politik müsse sicherstellen, “dass alle Kinder und Jugendliche mit gleichen Lebenschancen aufwachsen können”.

Kurschus und Koch fordern zügige Einigung bei Kindergrundsicherung

Die Kindergrundsicherung soll das bisherige Kindergeld ablösen und sieht Vereinfachungen für Familien bei der Beantragung und der Art der Leistungen vor. In der Ampelkoalition wird allerdings heftig darüber gestritten, wie teuer die Reform sein darf. Während Familienministerin Lisa Paus (Grüne) mindestens 12 Milliarden Euro für erforderlich hält, hatten Finanzminister Christian Lindner (FDP) und andere Mitglieder seiner Partei das Konzept zuletzt als unausgereift bezeichnet. Eine Einigung für den kommenden Haushalt gibt es noch nicht.

Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus, forderte genau wie Erzbischof Koch eine zügige Einigung. “Ich halte Kinderarmut für eines der gravierendsten Probleme, die eine Gesellschaft haben kann”, sagte sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe: “Die soziale Herkunft, das belegen sämtliche Studien, wirkt sich auf Bildungschancen aus. Da entsteht ein Schaden, der sich durch einen ganzen Lebensweg zieht, bis ins Alter hinein.” Daher sei aus ihrer Sicht die geplante Kindergrundsicherung unverzichtbar.

Auch Kirchen können Beitrag leisten

Auch die Kirchen könnten einen Beitrag leisten, um die Lebenssituation von Kindern zu verbessern, ergänzte Erzbischof Koch. Dazu gebe es viele ehrenamtliche Möglichkeiten. Als Beispiele nannte er unter anderem, durch Vorlesen von Geschichten in einer Kita die Sprachentwicklung von Kindern zu fördern oder sich als Vormund für minderjährige Geflüchtete zu engagieren. Koch leitet die Kommission für Ehe und Familie der Deutschen Bischofskonferenz.

kna