Patriarch Bartholomaios I. ruft in seiner Osterbotschaft zu mehr gesellschaftlicher Offenheit für Spiritualität auf.
Istanbul – Patriarch Bartholomaios I. ruft in seiner Osterbotschaft zu mehr gesellschaftlicher Offenheit für Spiritualität auf. Gläubige müssten in der modernen Welt umso mehr den christlichen Glauben an die Auferstehung bezeugen, so das Ehrenoberhaupt der Weltorthodoxie: “In Christus wissen und erleben wir, dass das gegenwärtige Leben nicht unser ganzes Leben, dass der biologische Tod nicht das Ende und nicht die Vernichtung unserer Existenz ist.”
Die bloße Auffassung vom Leben als Weg zum Tod führe zu “Verzweiflung und Nihilismus, zu Gleichgültigkeit gegenüber den wesentlichen Dingen des Lebens”, warnt der Patriarch. Wissenschaft, Wirtschaft und sozialer Fortschritt seien nicht wirklich imstande, bei dieser Frage Lösungen oder Auswege zu bieten. Die Kirche aber stehe dafür, dass Schmerz und dass das Kreuz nicht die letzte Wirklichkeit seien. Die erfahrbare Quintessenz christlichen Lebens sei die Gewissheit, “dass wir durch das Kreuz, durch die ‘enge Pforte’, zur Auferstehung geführt werden”.
In der orthodoxen Kirche wird in diesem Jahr am 16. April Ostern gefeiert. Der abweichende Termin geht auf verschiedene Berechnungsarten zurück. So bestimmen die Ostkirchen den Ostertermin nach dem alten Julianischen Kalender und nach einer anderen Methode als die Westkirchen, die sich an die Gregorianische Kalenderreform des 16. Jahrhunderts halten. Die Ostertermine können deshalb bis zu fünf Wochen auseinanderfallen. Zu einem gemeinsamen Ostertermin kommt es 2025.