Berlins erste Drogenberatung feiert 50-jähriges Bestehen

Berlins erste Drogenberatungsstelle feiert ihr 50-jähriges Bestehen. Auch Christiane F. nahm hier Hilfe in Anspruch.

Christiane F. war die bekannteste Klientin: Auch die Namensgeberin und Protagonistin des Bestsellers und Kinofilms „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ gehörte zu den anfänglichen Besucherinnen, die von Berlins erster Drogenberatungsstelle Hilfe in Anspruch nahmen, so die heutige Leiterin Heike Nagel. Am 7. Juli feiert die Caritas-Einrichtung in Lichterfelde (Königsberger Straße 11) ihr 50-jähriges Bestehen.

Die Lichterfelder Stelle war die „Keimzelle der Drogenberatung Berlins“, erklärte Nagel in einer am Donnerstag veröffentlichten Pressemitteilung des Berliner Caritasverbands. Viele Mitarbeitende übernahmen später die Leitung weiterer Einrichtungen oder werteten ihre Beratungserfahrungen wissenschaftlich aus. In der Lichterfelder Einrichtung geblieben ist nach Nagels Angaben der damalige männliche Hauptdarsteller des Kinofilms und arbeitet dort seit vielen Jahren als Suchttherapeut.

Den Anstoß zur Gründung der Beratungsstelle hatte das zunehmende Drogenproblem im West-Berlin der 1970er Jahre gegeben. Für die Konsumenten etwa von Heroin hätten die bestehenden Einrichtungen für alkoholkranke Menschen nicht die notwendigen Hilfen bereitstellen können, so Nagel. So begannen Psychologiestudierende, in der Diskothek „Sound“ Drogenabhängige zu beraten. Aus ihrer Mitte kam der Anstoß für eine therapeutische Wohngemeinschaft und die Gründung von Berlins erster Drogenberatungsstelle. Dort suchen nun jährlich rund 1.000 Menschen Hilfe. Mitarbeitende der Einrichtung helfen drogenabhängigen Menschen überdies andernorts und durch eine Online-Beratung.

kna