Hilfswerk: Religionsfreiheit von Frauen nicht verletzen

Die Bundesregierung muss aus Sicht des katholischen Hilfswerks missio Aachen mehr gegen eine Verletzung der Religionsfreiheit von Frauen weltweit unternehmen.
Hilfswerk: Religionsfreiheit von Frauen nicht verletzen

Frank Schwabe, Beauftragter der Bundesregierung für Religions- und Weltanschauungsfreiheit –Foto: Photothek

Die Bundesregierung muss aus Sicht des katholischen Hilfswerks missio Aachen mehr gegen eine Verletzung der Religionsfreiheit von Frauen weltweit unternehmen. Es ruft daher zur Unterstützung der Petition “Stoppt Zwangsehe” auf. Sie soll am 13. November dem Beauftragten der Bundesregierung für Religions- und Weltanschauungsfreiheit, Frank Schwabe (SPD), überreicht werden, wie das Hilfswerk am Montag in Aachen ankündigte. Anlass ist der “Internationale Tag des Gedenkens an die Opfer von Gewalthandlungen aufgrund der Religion oder Weltanschauung” der Vereinten Nationen am 22. August.

Damit will missio an die Gefahren für minderjährige Christinnen, Hinduistinnen und Ahmadiyya-Angehörige in Pakistan erinnern. Sie würden teilweise “aus ihren Familien entführt, unter Zwang konvertiert und an fremde, meist deutlich ältere islamische Männer verheiratet”, wie es heißt. Mädchen und junge Frauen seien Missbrauch, Vergewaltigung und anderen Formen körperlicher und seelischer Gewalt ausgesetzt.

Familien könnten ihre Kinder kaum schützen, so missio. “Justiz und Polizei wenden die Gesetze gegen Zwangsverheiratung zu selten an.” missio-Menschenrechtsexpertin Katja Voges betonte: “Religiöse Fundamentalisten oder religiöse Nationalisten setzen verstärkt sexuelle Gewalt, Entführungen, Zwangskonversionen oder Zwangsehen als Mittel zur Diskriminierung oder Verfolgung der Angehörigen anderer Glaubensgemeinschaften ein.” Von diesen Menschenrechtsverletzungen seien Frauen in besonderer Weise betroffen.

Religionsfreiheit gehöre auch zu einer feministischen Außenpolitik, betonte Voges. “Hier wünschen wir uns vom Außenministerium und Entwicklungsministerium mehr Veranstaltungen, Hearings, Gespräche und besseren Kontakt zu Menschenrechtsaktivistinnen aus dem globalen Süden, die sich dort für Religionsfreiheit einsetzen.”

kna